Deckblatt - Deutsches Jugendinstitut e.V.
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Abschlussbericht KOSA – Kooperation von Schule mit außerschulischen Akteuren<br />
teure aus Sport, Jugendhilfe und freier Jugendarbeit sehen in ihrem Engagement<br />
in der Schule die Möglichkeit, dass ihre Arbeit in der Bevölkerung anders wahrgenommen<br />
wird.<br />
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„Man ist als Träger präsent, als Jugendamt präsent. Hier vor Ort. Und ich denke mir, dieser<br />
Begriff ,Jugendamt’ ist ja oft auch, gerade in der Bevölkerung, sehr negativ besetzt. Es ist auch ein<br />
Ziel von mir einfach zu sagen, dass das Jugendamt überall auch gute Sachen macht und nicht nur<br />
Kinder aus Familien nimmt, wo es nicht angesagt ist oder so. Also ich denke mir, also einmal<br />
dieser Aspekt, dass man vor Ort ist und Hilfe anbietet, Unterstützung und Hilfe und aber auch<br />
andererseits, wir haben hier auch unser Klientel.“ [KP2-HS-HT-GR_2, 245–245]<br />
Von einigen Lehrkräften wird betont, dass die VertreterInnen aus der Wirtschaft<br />
durch die Kooperation Einblick in Arbeitsweisen und Arbeitsbedingungen an den<br />
Schulen erhalten können. In einem Falle war die Praxis innovativer Unterrichtsformen<br />
für den Partner aus der Wirtschaft nach Angaben der kooperierenden<br />
Lehrkraft die Motivation für das Eingehen der Kooperation, um die Methoden<br />
kennen zu lernen und auf die betriebseigene Ausbildung zu übertragen. „Von<br />
Schule lernen“ ist allerdings keine verbreitete Motivation für das Eingehen von<br />
Kooperationen mit Schule.<br />
3.3 Kooperationsgewinne der Lehrkräfte<br />
Die befragten Akteure in den Schulen sehen die Gewinne, die für die Lehrkräfte<br />
aus der Kooperation mit außerschulischen PartnerInnen entstehen, vor allem in<br />
deren Einfluss auf die Weiterentwicklung des professionellen Handelns. Auch im<br />
Hinblick auf eine Veränderung der Lern- und Lehrkultur (vgl. Arbeitsstab Forum<br />
Bildung 2001: 32 ff.) wird die Kooperation für die Lehrkräfte positiv bewertet.<br />
Genau zu betrachten ist das „Entlastungsmotiv“, das immer wieder als Kooperationsgewinn<br />
der Lehrkräfte genannt wird. So geben die Akteure an, dass die Lehrkräfte<br />
durch Angebote der Schulsozialarbeit und die Zuarbeit anderer außerschulischer<br />
PartnerInnen in ihrer Arbeit entlastet würden. Hier wäre zu untersuchen,<br />
inwiefern es sich um ein gleichberechtigtes kooperatives Setting oder eher um ein<br />
additives Kooperationsverhältnis handelt, bei dem die Lehrkräfte nach wie vor für<br />
die „Bildungsarbeit“ zuständig sind, während die außerschulischen PartnerInnen<br />
Aufgaben der Betreuung und Erziehung übernehmen.