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Deckblatt - Deutsches Jugendinstitut e.V.

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Abschlussbericht KOSA – Kooperation von Schule mit außerschulischen Akteuren<br />

Im Gegensatz zu den beiden genannten Aspekten der Entwicklung professionellen<br />

Handelns – Kompetenzerwerb sowie veränderte Rollenbilder und gegenseitige<br />

Wahrnehmung – lassen nur wenige Aussagen der Befragten auf einen fachlichen<br />

Austausch zwischen den Lehr- und Fachkräften in integrierten Bildungssettings<br />

schließen. Mitunter wird in den Äußerungen, die zu diesem Punkt von SchulleiterInnen<br />

und Lehrkräften zu verzeichnen sind, ein ungleichgewichtiges Verhältnis<br />

der KooperationspartnerInnen deutlich. Die Lehrkräfte bedienen sich des Wissens<br />

der KooperationspartnerInnen, um ihren Unterricht aufzuwerten, aber in<br />

den seltensten Fällen lassen die wenigen, den fachlichen Austausch zwischen<br />

Lehr- und Fachkraft in den Blick nehmenden Äußerungen ein gleichberechtigtes,<br />

integriertes Bildungssetting vermuten. Vielmehr finden sich auch hier Hinweise<br />

auf ein additives Kooperationsverhältnis.<br />

„Das sind Referenten oder Referentinnen, die sich halt jetzt mit der Umwelt besonders gut auskennen,<br />

mit denen macht man einen Termin aus und dann unternimmt man ‘ne gemeinsame<br />

Exkursion. (...) Das sind also Leute, die natürlich ein größeres Wissen haben als wir Lehrer,<br />

wir können ja auch nicht alles wissen, und da bedient man halt sich dieser Institution, um halt<br />

bestimmte Lerninhalte im Sachunterricht durch ’ne Fachfrau oder einen Fachmann eben ans<br />

Kind zu bringen.“ [L2-GS-HT-GR_10, 199–199]<br />

An dieser Stelle ist eine Instrumentalisierung der außerschulischen PartnerInnen<br />

zu beobachten, da fachlich versierte ExpertInnen in den Unterricht geholt werden,<br />

ohne mit ihnen in einen gleichberechtigten Dialog über die gemeinsame Unterrichtsgestaltung<br />

zu treten.<br />

3.3.2 Unterstützung<br />

Während für die Fachkräfte die Unterstützung durch die Lehrkräfte keine Rolle<br />

spielt, wird vor allem in den Grundschulen des Samples sowohl von Lehrkräften<br />

als auch von Fachkräften die Unterstützung der schulischen Akteure durch die<br />

KooperationspartnerInnen thematisiert. An den Realschulen und Gymnasien sind<br />

keine entsprechenden Äußerungen zu verzeichnen.<br />

An einigen Stellen wird die Arbeit der außerschulischen PartnerInnen als „Entlastung“<br />

für die Lehrkräfte bezeichnet. Diese bezieht sich dabei etwa auf ein konfliktfreieres,<br />

konzentrierteres Arbeiten, das durch ausgleichende Angebote der<br />

Schulsozialarbeit möglich werde, auf Betreuung am Nachmittag und in den Freistunden,<br />

sowie auf erzieherische Hilfen durch Sozialarbeit und Jugendkontaktbeamte<br />

der Polizei. Hierbei ist eine professionelle Abgrenzung in erzieherischen und<br />

bildenden Bereich erkennbar, die von einer Lehrkraft auch direkt formuliert wird.<br />

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