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Deckblatt - Deutsches Jugendinstitut e.V.

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Abschlussbericht KOSA – Kooperation von Schule mit außerschulischen Akteuren<br />

kraft alleine durchgeführt werden, aber auf mehr Mitbestimmung und Eigeninitiative<br />

der SchülerInnen beruhen und den Praxisbezug des Unterrichtsstoffes herstellen,<br />

als ebenso motivierend, spaßbringend und leistungssteigernd empfunden<br />

wie außerunterrichtliche Angebote.<br />

3.4.3 Erweiterung des Erfahrungsbereichs<br />

Neben den beiden ausgeführten Gewinnen finden sich in den Interviews mit den<br />

Kooperationsbeteiligten noch eine Vielzahl weiterer Gewinne der Kooperationspraxis<br />

für die SchülerInnen. Ein wichtiger Fokus, der zusätzlich zum Erwerb von<br />

Kompetenzen über die gängigen Unterrichtsfächer hinaus zur Sprache kommt, ist<br />

die Erweiterung des Erfahrungsraumes, der nach Ansicht der Befragten mit der<br />

Kooperation mit außerschulischen Akteuren einhergeht.<br />

Akteursgruppenübergreifend sprechen die Befragten eine Erweiterung des Erfahrungsbereiches<br />

der SchülerInnen durch die Zusammenarbeit mit außerschulischen<br />

PartnerInnen an und heben gleichzeitig die Bedeutung informeller Lernprozesse<br />

über den Schulunterricht hinaus hervor. Das lässt auf einen erweiterten<br />

Bildungsbegriff schließen, der informelle Aspekte des Lernens mit einbezieht, und<br />

Lernen nicht auf fachbezogene Wissensvermittlung beschränkt. Winkler betont<br />

gerade im Bezug auf die erste PISA-Studie (vgl. <strong>Deutsches</strong> PISA-Konsortium<br />

2001; 2003) die Bedeutung von informellen Lernprozessen. Denn „maßgebend für<br />

erfolgreiche, lebenslang anhaltende Bildungsprozesse sind wohl die informellen Grundströmungen<br />

des Lernens, die auch in Schulen anzutreffen sind, (...)“ (Winkler 2004: 68). Die Grundlagen<br />

„des für Lebenserfolg entscheidenden Wissens“ werden nach Winkler zum Großteil<br />

im außerunterrichtlichen Kontext erworben (vgl. ebd.: 68). Und auch die erwachsenen<br />

schulischen Akteure sind sich dessen Bedeutung bewusst.<br />

Sowohl in den Grund- als auch in den Hauptschulen betonen Lehrkräfte und<br />

SchulleiterInnen die Bedeutung, welche externe Lehrpersonen für die SchülerInnen<br />

haben, während die so „beehrten“ KooperationspartnerInnen dies nicht hervorheben.<br />

Angeführt wird etwa das Erfahren einer natürlichen Autorität durch<br />

Fachwissen, ohne dass Noten vergeben werden, oder die höhere Akzeptanz von<br />

externen Lehrpersonen. Dieses Muster lässt sich in den anderen Schulformen<br />

nicht ausmachen.<br />

172<br />

„Das sagen die Kinder auch und die äußern sich auch so, und das Schöne ist, es ist mal kein<br />

Lehrer, es ist nur ein richtiger Mensch, also ein ganz normaler Mensch, und kein Lehrer, der uns<br />

da irgendwas erzählt, und da nehmen die auch bestimmte Dinge auch ganz anders an, jetzt in<br />

Projektarbeiten, lassen sich da auch ganz anders helfen.“ [L-GS-HT-KL_2, 106–106]

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