Deckblatt - Deutsches Jugendinstitut e.V.
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Abschlussbericht KOSA – Kooperation von Schule mit außerschulischen Akteuren<br />
richtliche Angebote würden trotz Bedarf nicht weiter ausgebaut bzw. in manchen<br />
Fällen müsse sogar das Angebot reduziert werden. Eine Kontinuität der Kooperation<br />
sei unter diesen Bedingungen nur schwer zu realisieren. Auch nach Meinung<br />
einer Schulleiterin kommen gemeinsame Besprechungen mit allen Betreuungskräften<br />
deshalb nicht zustande, weil die Lehrkräfte dafür um 16 Uhr nach Ende<br />
der Veranstaltungen des offenen Ganztags in der Schule erscheinen müssten und<br />
so Überstunden anfallen würden. Auch ein Sozialarbeiter betont die Schwierigkeiten,<br />
gemeinsame Termine zu finden, da seine Arbeitszeit als Straßensozialarbeiter<br />
vor allem am Nachmittag bis zum späten Abend liegt und Dienstbesprechungen<br />
um neun Uhr morgens für ihn mit seinen Kräftehaushalt nicht vereinbar seien.<br />
Die Kooperationsarbeit erfordert für die meisten Befragten nach eigenen Aussagen<br />
viel Engagement und Zusatzarbeit in der Freizeit. Ein befragter Realschullehrer<br />
klagt nicht über den sonst häufig bekundeten Zeitmangel, sondern führt<br />
aus, dass Kooperationsarbeit im Zeitrahmen des traditionellen Vormittagsunterrichts<br />
nicht in befriedigender Weise durchzuführen sei, und die Zusammenarbeit<br />
mit außerschulischen Akteuren ein Umdenken der beteiligten schulischen Akteure<br />
erfordere.<br />
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„Also noch mal betonen würde ich wirklich, dass es ohne zusätzlichen Zeitaufwand erst mal<br />
nicht geht. Absolut nicht. Wirklich, da kann man sich von lösen, wenn man sagt: ,Ich will das in<br />
meiner normalen Arbeitszeit von, weiß ich was, 7:45 Uhr bis 13:05 machen’, dann braucht man<br />
das gar nicht anzufangen, das schafft man nicht. Das geht nicht. Da kann man sich von lösen<br />
und da muss sich, glaube ich, auch das Berufsbild des Lehrers von lösen.“ [L-RS-GT-GR_8,<br />
561–561]<br />
Die KooperationspartnerInnen beklagen ebenfalls, dass ihre Zeit häufig zu knapp<br />
sei, um eine gute Zusammenarbeit zu entwickeln. Als hinderlich genannt werden<br />
� eine Zunahme von Verwaltungs- und Organisationsaufgaben, die immer weniger<br />
Zeit für die Kinder lässt;<br />
� strukturelle Schwierigkeiten, wie die berufliche Bindung vieler ehrenamtlicher<br />
MitarbeiterInnen, die eine Rhythmisierung des Stundenplans schwierig macht;<br />
� der große Zeitaufwand, der für die wenigen zugesagten Stunden nur schwer<br />
zu vereinbaren ist;<br />
� geringe zeitliche Ressourcen, die eine individuelle Förderung kaum möglich<br />
machen;<br />
� fehlendes Verständnis auf schulischer Seite für die zeitlichen Belastungen der<br />
außerschulischen PartnerInnen;