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Deckblatt - Deutsches Jugendinstitut e.V.

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Abschlussbericht KOSA – Kooperation von Schule mit außerschulischen Akteuren<br />

dort fälligen Elternbeiträge durch Bezuschussung mit kommunalen Mitteln sozial<br />

gestaffelt bzw. ist eine solche Staffelung geplant. Eine Schulleiterin erklärt im Gespräch,<br />

dass sie sich ausdrücklich um ein kostengünstiges Angebotsspektrum bemühe,<br />

um allen Kindern einen Zugang zu den Angeboten zu ermöglichen und<br />

Stigmatisierungen unter den Kindern zu vermeiden.<br />

78<br />

„Und wovor ich noch Angst habe ist, dass wir in der Schule eine Zweiklassengesellschaft auch<br />

hier entwickeln, verstehen Sie, es gibt Angebote, die werden bezahlt. Was machen aber die Kinder,<br />

deren Eltern diese Angebote nicht bezahlen können? Gerade in der Begabtenförderung haben<br />

wir fast alle Angebote im bezahlten Bereich. Und ich bin enorm auf der Suche, enorm auf der<br />

Suche, auch den sozial Schwachen dementsprechend Angebote zu geben. Wenn sie begabt sind.<br />

Und das ist ein ganz großer Nachteil. Manche Eltern müssen sich jetzt wirklich überlegen, ob sie<br />

im Monat meinetwegen 80 Euro hinblättern können. (...) Dann entwickelt sich wieder eine sogenannte<br />

Elite, ich darf in Tennis und ich darf dahin und du gehst ja bloß dahin.“ [SL-GS-HT-<br />

KL_2, 211–213]<br />

Entsprechend dieser Finanzierungsmöglichkeiten werden von den Befragten in<br />

den Interviews drei unterschiedliche Finanzierungsmodelle der außerunterrichtlichen<br />

Angebote erwähnt:<br />

� Die Schulleitung ist an bestimmten Dienstleistungen durch externe Kräfte<br />

interessiert und kauft sich diese Dienstleistungen (z.B. Freizeitangebote für<br />

SchülerInnen) ein. Die Finanzierung erfolgt in der Regel durch Kapitalisierung<br />

von LehrerInnenstunden und teilweise auch durch Elternbeiträge;<br />

� Die KooperationspartnerInnen verfolgen bestimmte Interessen und finanzieren<br />

entsprechende Maßnahmen. Zum Beispiel möchte das Jugendamt in einem<br />

sozialen Brennpunkt präventiv vorgehen, und da es fast alle Kinder und<br />

Jugendlichen in der Schule erreicht, finanziert es das so genannte „Soziale<br />

Training“ durch SchulsozialarbeiterInnen. Dieses Training wird dann in Zusammenarbeit<br />

von KlassenlehrerIn und SchulsozialarbeiterIn im Unterricht<br />

durchgeführt. Es handelt sich allerdings nur um eine Projektfinanzierung für<br />

ein Jahr, nicht um ein dauerhaft über das Jugendamt eingerichtetes und finanziertes<br />

Angebot. Oder ein Betrieb ist daran interessiert, talentierte und motivierte<br />

Auszubildende zu gewinnen, und finanziert entsprechende Maßnahmen<br />

(z.B. Praktika, Projekte usw.);<br />

� Schule und Jugendhilfe haben gemeinsam das Konzept eines Ganztagszentrums<br />

entwickelt und realisiert. Beide Seiten finanzieren das außerunterrichtliche<br />

Gesamtangebot gemeinsam.

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