Deckblatt - Deutsches Jugendinstitut e.V.
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Abschlussbericht KOSA – Kooperation von Schule mit außerschulischen Akteuren<br />
gruppe abgesichert scheint. Weiterhin wird argumentiert, dass inhaltlich erfolgreiche<br />
Arbeit nur dann geleistet werden kann, wenn es gelingt, die Arbeit der Jugendhilfe<br />
in Vernetzung mit Schule durchzuführen, da diese einen wichtigen Erfahrungsbereich<br />
der Kinder und Jugendlichen abdeckt. Darüber hinaus wird die<br />
Hoffnung geäußert, durch enge Zusammenarbeit auch Veränderungen der Institution<br />
Schule zu bewirken. Die letzten beiden Punkte werden in der StEG-<br />
Befragung als die beiden zentralen „kooperationsorientierten Beweggründe“ für das Eingehen<br />
einer Kooperation mit Schule herausgestellt (vgl. Arnoldt: 90). Die befragte<br />
außerschulische Kooperationspartnerin einer Hauptschule bestätigt dies.<br />
„Also das eine ist, man kann unsere Arbeit auch im erzieherischen Bereich, woher wir kommen,<br />
nur dann sinnvoll ausführen, wenn man das auch in der Ganzheit, also in der Ergänzung mit<br />
Schulbereich sieht. (...) Schule ist einfach ein ganz wichtiges Lebensfeld auch für Schüler, für Jugendliche,<br />
die wir betreuen, und wenn wir das nicht entsprechend berücksichtigen, können wir auch<br />
keine Erfolge in der erzieherischen Hilfe wieder haben. (...) Das ist die zentrale Geschichte. Das<br />
Zweite, was auch damit zusammenhängt ist, dass einfach ich es auch wichtig und spannend finde,<br />
dass zum Beispiel Schulsozial-, dass Jugendhilfe auch im Lebensraum Schule Fuß fassen kann,<br />
Schulsozialarbeit als Brückenkopf von Jugendhilfe im System Schule. Nur dann kann man<br />
Schule auch verändern (...). Das Überlebensziel von jedem Bereich besteht darin, dass man frühzeitig<br />
das erkennt und verzahnt und die Einrichtungen, die das früh genug schaffen und die das<br />
auch erkennen, sind auf Dauer auch, ich sage mal ‚überlebensfähig’.“ [KP1-HS-HT-GR_9,<br />
139–139]<br />
Zum anderen werden auch Auswirkungen auf die finanzielle Absicherung – allerdings<br />
nur in einem Fall – berichtet. In diesem Fall führte die Integration der Angebote<br />
der Kinder- und Jugendhilfe in das Ganztagsangebot des örtlichen Schulzentrums<br />
nach Angaben des befragten Jugendhilfevertreters zum Ende der politischen<br />
Diskussionen um die Bewilligung von finanziellen Mitteln für die Einrichtung.<br />
„Wir sind aus der Diskussion raus seitdem wir im Ganztagsangebot sind. Vorher gab es immer<br />
wieder politische – ‚Wir geben soundsoviel für die Jugendeinrichtung aus. Wollen wir uns das noch<br />
leisten? Können wir uns das leisten?’ Immer diese Rechtfertigungsgeschichte, wegen jeder Kleinigkeit,<br />
irgendein Anlass: ‚Da gehen nur diese Leute hin.’ ‚Da gehen nur die hin.’ ‚Wollen wir für<br />
diese Personengruppe so viel Geld ausgeben?’ (...) Das ist weg.“ [KP-GY-GT-MI_1, 216–216]<br />
Außer in den befragten Hauptschulen des Samples wird die Zusammenarbeit von<br />
den befragten außerschulischen PartnerInnen in allen Schulformen mit der Hoffnung<br />
auf ein neues Arbeitsfeld verbunden. Das Fehlen von Aussagen aus den<br />
Realschulen kann damit zusammenhängen, dass die befragten Kooperationspart-<br />
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