Deckblatt - Deutsches Jugendinstitut e.V.
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Abschlussbericht KOSA – Kooperation von Schule mit außerschulischen Akteuren<br />
Beschrieben wird hier eine Situation, die entsteht, wenn über den Bundeshaushalt<br />
IZBB-Mittel für den Ausbau von Ganztagsschulen bewilligt werden, gleichzeitig<br />
aber die Länder keine oder zu geringe zusätzlichen Mittel für die Ausstattung des<br />
Ganztags mit qualifiziertem Personal bewilligen.<br />
Die Etablierung einer Kooperationskultur an den Schulen nimmt in vielfältiger<br />
Weise Einfluss auf die Schulentwicklung, auch im Sinne der BMBF-<br />
Entwicklungssziele des Ausbaus von Ganztagsschulen. Diese erreichen allerdings<br />
im vorliegenden Sample unterschiedliche Grade der Umsetzung. Bezüglich der<br />
Ziele „Veränderung der Lern- und Lehrkultur“, sowie „Soziales Lernen und Partizipation“<br />
sind, wie weiter oben ausgeführt, Entwicklungen und Veränderungen zu<br />
bemerken, die vielfältige Hinweise auf eine Veränderung der Lern- und Lehrkultur<br />
geben, und darüber hinaus zeigen, dass die Ansätze des Sozialen Lernens und der<br />
Partizipation – wenn auch zunächst noch begrenzt – Einzug in das Spektrum der<br />
kooperativ entwickelten Angebote halten konnten. Während das Entwicklungsziel<br />
der „Kreativen Freizeitgestaltung“ relativ umfassend umgesetzt wird – den<br />
Schwerpunkt des Spektrums an kooperativ entwickelten und in Kooperation<br />
durchgeführten Angeboten bilden Sportangebote, gefolgt von Angeboten musisch-kultureller<br />
Bildung – wird das Ziel der verstärkten individuellen Förderung im Sample<br />
nur in Ansätzen erreicht. Das liegt nicht oder nur bedingt daran, dass die Lehr- und<br />
Fachkräfte hierfür nicht qualifiziert wären, sondern eher daran, dass durch knappe<br />
zeitliche Ressourcen der Lehrkräfte, volle Klassen und fehlende Entlastung für<br />
übernommene Kooperationsaufgaben die zeitlichen Ressourcen für Methoden<br />
und Maßnahmen individueller Förderung fehlen.<br />
190<br />
„Der Bedarf ist da, schon auch mal was ganz anderes machen zu wollen, aber in dem Rahmen<br />
ist es oft vielleicht gar nicht möglich, weil der Zeitrahmen fehlt oder der Druck da ist, ’ne bestimmte<br />
Sache durchzuführen. Und genauso ist dann dieses- also das ist jetzt aber auch wirklich<br />
ganz pauschalierend, (…) man sieht als, wenn man in diesem Jugendbereich arbeitet, dass da was<br />
durchgeboxt wird und auf den einzelnen Jugendlichen doch überhaupt gar keine Rücksicht genommen<br />
wird und man weiß auch als derjenige, der so nah dran ist im Nachmittagsbereich, an<br />
diesem Jugendlichen, wo eigentlich die Probleme liegen, warum sieht das der Lehrer dann nicht.“<br />
[KP1-GeS-HT-GR_5, 311–311]<br />
Die Etablierung einer Kooperationskultur nimmt Einzug an den untersuchten Schulen und<br />
wirkt damit auch auf die aktuelle Schulentwicklung ein. Allerdings sind die beteiligten<br />
schulischen und außerschulischen Akteure auf Unterstützung durch die Schaffung<br />
adäquater Rahmenbedingungen und Bereitstellen von Ressourcen angewiesen, um<br />
die Ziele des BMBF auch umzusetzen.