Deckblatt - Deutsches Jugendinstitut e.V.
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Abschlussbericht KOSA – Kooperation von Schule mit außerschulischen Akteuren<br />
Diese fachpolitisch begründete Pointierung des Leitziels der Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf geht eindeutig zu Lasten eines nachhaltigen Abbaues herkunftsbedingter Bildungsbenach-<br />
teiligung durch den Ausbau ganztägiger Angebote und stellt somit den fachpolitisch besorgniser-<br />
regendsten Aspekt der hier präsentierten Forschungsergebnisse dar.<br />
Eine bedeutende Entwicklung, die der Zusammenarbeit mit außerschulischen<br />
PartnerInnen zugeschrieben wird, sind die Kompetenzgewinne der SchülerInnen. Diese<br />
liegen vor allem im Spannungsfeld „Lebens- und Fachkompetenz“. Ein integrier-<br />
tes Setting, das auf der Zusammenarbeit von schulischen und außerschulischen<br />
PartnerInnen fußt, verlangt mehr Selbstorganisation der SchülerInnen und ist<br />
stärker durch „Ernstcharakter“ gekennzeichnet. Das Arbeiten und Lernen in Zusammenarbeit<br />
mit außerschulischen PartnerInnen ist vermehrt prozessorientiert<br />
ausgerichtet und intendiert weniger ein „perfektes Endprodukt“. Im Rahmen dieser<br />
Situationen entwickeln Kinder und Jugendliche offenbar wichtige Basiskompetenzen<br />
und Schlüsselqualifikationen. Die Aussagen der SchülerInnen bestätigen,<br />
dass sie in außerunterrichtlichen Projekten gelernt haben, die Initiative zu ergreifen,<br />
sowie sich selbst und ihre Arbeit zu organisieren, und sie führten ihr gewachsenes<br />
Selbstbewusstsein auf diese Selbstorganisation sowie auf das öffentliche<br />
Auftreten und das Präsentieren von Ergebnissen zurück. Soziales Lernen und<br />
Partizipation nehmen breiten Raum ein. Nach Ansicht der Befragten lernen Kinder<br />
und Jugendliche vornehmlich in außerunterrichtlichen Aktivitäten, mit anderen<br />
zusammen zu arbeiten und erwerben in diesem Zusammenhang auch soziale<br />
Kompetenzen. Der Grund hierfür liegt nach Aussage einer Schülerin darin, dass<br />
außerunterrichtliche Aktivitäten häufiger arbeitsteilig im Team stattfinden.<br />
„Ja, man hat auf alle Fälle gelernt Teamarbeit zu machen. Man musste die Aufgaben verteilen,<br />
jeder musste sein Aufgabengebiet eigentlich machen, wobei wir das mehr oder weniger zusammen<br />
alles besprochen hatten, aber der so seinen Bereich hatte, wollte für seinen Bereich irgendwelche<br />
Dinge durchsetzen. (...) Aber im Unterricht an sich sitzt man ja da und kriegt eine Frage vom<br />
Lehrer und antwortet drauf.“ [S-GY-GT-GR_4, 216–220]<br />
Über die Betonung sozialer Kompetenzen hinaus wird ein weites Spektrum an Fähigkeiten<br />
und Kenntnissen angesprochen: naturwissenschaftlich-technische, sprachliche<br />
und kulturelle, sportliche und gesundheitliche und praxisbezogene Kompetenzen<br />
wie „Erste Hilfe“ oder Fahrradreparatur bis hin zur Orientierung in und Nutzung<br />
der Umwelt.<br />
Auch eine Unterstützungsfunktion der in Zusammenarbeit mit außerschulischen<br />
PartnerInnen durchgeführten Angebote für SchülerInnen wird in der vor-<br />
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