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Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

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104 Fallstudien bei der Firma Beiersdorf<br />

4.2.5 Case: Entwicklung eines neuen UV-Filters<br />

Initiierung<br />

Beiersdorf suchte eine Substanz für einen neuen UV-Filter zur Erreichung eines sehr<br />

hohen Lichtschutzfaktors. Mit den bestehenden Lösungsansätzen konnte der anvisierte<br />

Sonnenschutzfaktor nicht optimal erreicht werden.<br />

Die Rohstoffabteilung erstellte mit der F&E ein entsprechendes Lastenheft für die gesuchte<br />

Verbindung und versendete diese Ausschreibung an eine kleine Anzahl<br />

potenzieller <strong>Lieferanten</strong>. Die geringe Anzahl erklärt sich u. a. da<strong>durch</strong>, dass nur wenige<br />

<strong>Lieferanten</strong> die entsprechenden Verbindungen entwickeln und herstellen können. Eine<br />

kritische Kompetenz war beispielsweise die Modellierung der Lichtabsorption der<br />

Wirkstoffe. Einer der <strong>Lieferanten</strong> meldete sein Interesse, einen solchen Stoff für<br />

Beiersdorf entwickeln zu wollen. Der Lieferant ist ein großer Chemiekonzern, der ein<br />

eigenes Anwendungszentrum für Kosmetik betreibt. Beiersdorf begrüßte das Interesse<br />

und willigte in ein erstes Gespräch ein.<br />

Evaluierung<br />

Auf Basis der <strong>von</strong> Beiersdorf formulierten Anforderungen führt der Lieferant ein erstes<br />

Screening seiner bestehenden Verbindungen <strong>durch</strong>. Er selektiert und erstellt eine<br />

potenzielle Liste möglicher Substanzen, die als Ausgangsbasis für eine weitere<br />

Synthese dienen könnten, welche zu einem möglichen Zielmolekül führt. Diese Liste<br />

wird mit einem ausgefüllten Fragebogen zu jeder Substanz an Beiersdorf zurückgeschickt.<br />

Der Fragebogen enthält Punkte u. a. über die Herstellung des Stoffes<br />

(Edukte, Begleitstoffe, Produkte sowie Kosten) sowie über das Wirkungspotenzial zur<br />

Erfüllung des Anforderungsprofils.<br />

Beiersdorf priorisiert die Moleküle der Liste anhand der gesendeten benötigten<br />

Informationen. Anhand dieser Priorisierung modelliert der Lieferant zunächst die ausgewählten<br />

Moleküle und führt Berechnungen zur Lichtabsorption <strong>durch</strong>. Erste<br />

Synthesen und Labortests werden ausgeführt. Auf Basis dieser Tests der Substanzen<br />

folgt bei Beiersdorf eine weitere Priorisierung. Die ausgewählten Substanzen werden<br />

nun <strong>durch</strong> den <strong>Lieferanten</strong> in einer kleinen Menge (Probe) synthetisiert. Diese Proben<br />

nutzt Beiersdorf für erste Tests mit der anvisierten Sonnenmilchrezeptur und es folgt<br />

eine erste Einsatzprüfung an Hautmodellen. Auf Grundlage dieser Ergebnisse erfolgt<br />

die Auswahl einer Substanz.

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