15.02.2013 Aufrufe

Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

36 Herausforderungen bei der Neuproduktentwicklung<br />

Die Verfolgung <strong>von</strong> vielen inkrementellen Entwicklungen kann gerade in schnell<br />

wachsenden Subkategorien eine erfolgreiche Strategie sein, um Nischen möglichst<br />

schnell zu besetzen. Allerdings dominieren bei vielen Firmen die inkrementellen<br />

Innovationen das gesamte Entwicklungsportfolio. Auf diese Weise lässt sich zwar kurzund<br />

mittelfristig ein konstantes Wertwachstum erreichen. Langfristig jedoch werden<br />

auch radikale Innovationen benötigt (McKinsey, 2006).<br />

Hierzu müssen jedoch meist verschiedene Widerstände im Unternehmen reduziert<br />

werden. Ein typisches Hemmnis bei der Auswahl der richtigen Projekte ist das Aufeinandertreffen<br />

einer geringen Risikoakzeptanz <strong>von</strong> Entscheidungsträgern mit<br />

etablierten Bewertungstools, wie z. B. die Berechnung des Return on Invest. Häufig<br />

stehen bei der Projektauswahl den sehr detaillierten und zuverlässigen Daten für bereits<br />

etablierte Kategorien noch sehr unsichere Prognosen zu radikalen Innovationen gegenüber<br />

(vgl. Lynn et al., 1996).<br />

Auch die Umsetzung des Entwicklungsprojektes gestaltet sich für radikale Innovationen<br />

schwieriger. So können inkrementelle Innovationsprozesse sehr gut strukturiert werden<br />

und im Rahmen eines Stage-Gate-Prozesses (Cooper, 2001) mit Unterstützung<br />

etablierter Marktforschungsmethoden und Konsumententests entwickelt werden. Bei<br />

radikalen Innovationen hingegen werden iterative Entwicklungsprozesse benötigt, die<br />

ein schrittweises Lernen und Bewerten ermöglichen (vgl. Lynn et al., 1996; O’Connor,<br />

1998; Veryzer Jr., 1998). Zur Beschreibung und Bewertung der Projektmeilensteine<br />

werden andere Verfahren benötigt, die hohe Unsicherheiten und mögliche Chancen<br />

besser berücksichtigen (vgl. Ali, 1994; Rice et al., 1998; McGrath et al., 2000). So<br />

können frühe Demonstratoren <strong>von</strong> Produktkonzepten genutzt werden, um einen ersten<br />

Dialog mit Kunden zu führen (vgl. Urban et al., 1996; Deszca et al., 1999; Noori et al.,<br />

1999). Gerade bei großen und erfolgreichen Markenartikelherstellern kann die Umsetzungsfähigkeit<br />

<strong>von</strong> radikalen Innovationen geringer sein, da sie Projekte bevorzugen,<br />

die sie in ihren etablierten Strukturen, Prozessen und Methoden abbilden können.<br />

Kleinere Unternehmen können diesbezüglich oft flexibler agieren (vgl. McDermott,<br />

1999; Leifer et al., 2001; Chesbrough, 2003d; Huston et al., 2006).<br />

Für die richtige Auswahl <strong>von</strong> Ideen wird weiterhin eine Unternehmenskultur benötigt,<br />

die unternehmerisches Handeln unterstützt. Oftmals sind die betrachteten Entscheidungszeiträume<br />

zu kurz (vgl. McDermott, 1999; Chandy et al., 2000; Ahuja et al.,<br />

2001). Beispielsweise müssen sich Produktmanager häufig innerhalb <strong>von</strong> zwei Jahren<br />

für eine höhere Position bewähren (McKinsey, 2006a). Risikoreiche Projekte, bei denen<br />

der ROI erst nach einem längeren Zeitraum erreicht wird, bleiben entsprechend bei der<br />

Auswahl oftmals unberücksichtigt (vgl. Day, 2006).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!