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Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

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Analyse der <strong>Anregung</strong> <strong>von</strong> <strong>Lieferanten</strong> 159<br />

kompositionen aufgebaut werden können. Um das Marktrisiko vorzeitig zu reduzieren,<br />

werden seitens der Dufthäuser eigene Trendanalysen <strong>durch</strong>geführt.<br />

Einen Schritt weiter ging der Lieferant DSM bei der Entwicklung eines Schlankmachers.<br />

Das Unternehmen ist in weitreichende Vorleistung gegangen und hat seinen<br />

Wirkstoff für ein breites Anwendungsgebiet <strong>von</strong> Milchprodukten entwickelt und zugelassen.<br />

Zur Risikoreduzierung hat es ebenfalls eigene Marktforschungen <strong>durch</strong>geführt<br />

und zudem Claims abgesichert, um dem Kunden neben dem Wirkstoff auch Elemente<br />

für ein adaptiertes Marketing verkaufen zu können. Durch das höhere Risiko, das diese<br />

Firmen bereits eingegangen sind, erwarten sie später natürlich eine höhere Beteiligung<br />

an den Chancen.<br />

Bei der Notwendigkeit für Zulassungen chemischer Stoffe entstehen beim <strong>Lieferanten</strong><br />

sehr hohe Kosten. Da<strong>durch</strong> wird es für kleinere Firmen schwierig, neue Substanzen zu<br />

entwickeln und diese auf den Markt zu bringen. Entsprechend sind diese Firmen stärker<br />

auf Pilotkunden angewiesen, die einen Teil des technischen bzw. rechtlichen Risikos<br />

tragen können. Diese Pilotkunden können <strong>durch</strong> ihre Marktexpertise zudem das Marktrisiko<br />

reduzieren. Bei <strong>Lieferanten</strong>, die kein eigenes Risiko tragen können, können die<br />

gesamten Entwicklungsaktivitäten beispielsweise als Auftragsforschung bezahlt<br />

werden. Damit verliert der Lieferant in der Regel die Schutzrechte und spätere Einkünfte<br />

aus Lizenzen. Da Hersteller in einer solchen Konstellation das höhere Risiko<br />

tragen, werden sie auch einen höheren Anteil am Gewinn anstreben. So wird z. B. der<br />

Einkaufspreis des Beschaffungsgutes später geringer ausfallen, als es der Fall wäre,<br />

wenn der Lieferant höhere Risiken getragen hätte.<br />

Es kann festgehalten werden, dass bei der Aufteilung <strong>von</strong> Risiko und Chancen verschiedene<br />

Gewichtungen vereinbart werden können. Laut den Herstellerfirmen steht<br />

dabei das Ziel im Vordergrund, eine gerechte Win-Win-Situation zu erreichen. Hierzu<br />

stehen verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung: In Entwicklungs- und<br />

Lieferverträgen können Mindestabnahmemengen und Strafzahlungen festgelegt<br />

werden, der Verkauf <strong>von</strong> Patenten bzw. die Zahlung <strong>von</strong> Lizenzen kann vereinbart<br />

werden sowie die Zeiten und Regionen für Exklusivitäten angepasst werden. Weiterhin<br />

kann die Preisbildung des Beschaffungsgutes in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Abnahmemenge<br />

erfolgen oder an den Ölpreis gekoppelt sein.<br />

Für die Verteilung des Gewinnpotenzials und des Risikos lassen sich drei Fälle beschreiben:

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