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Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

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32 Herausforderungen bei der Neuproduktentwicklung<br />

logien bzw. damit verbundene radikale Produkteigenschaften können daher in der Regel<br />

weder <strong>von</strong> diesen Gruppen beschrieben noch bewertet werden. Markttests, die versuchen,<br />

dieses Phänomen zu umgehen, z. B. simulierte Testmärkte, zeigen diesbezüglich<br />

ebenfalls Schwächen. So können trotz erfolgreicher Tests die Produkte später am<br />

Markt erfolglos sein oder umgekehrt (vgl. Deszca et al., 1999; McKinsey, 2006b).<br />

Traditionell genutzte Methoden zur Marktforschung schaffen es, sowohl das bestehende<br />

Wissen <strong>von</strong> Kunden als auch deren Bedürfnisse zu beschreiben. Sie sind jedoch nicht<br />

geeignet, um unbewusste, latente Bedürfnisse des Kunden zu erheben. Für radikale<br />

Innovationen und neue Kategorien fehlen den Unternehmen meist die Daten, um Bedürfnisse<br />

zu evaluieren und um Marktgröße und Preise bestimmen zu können (vgl.<br />

Lender, 1991).<br />

In der Fachliteratur werden verschiedene Ansätze diskutiert, um neuartige Kundenbedürfnisse<br />

zu identifizieren. Beschrieben werden beispielsweise Methoden zur Beobachtung<br />

<strong>von</strong> Kunden in ihrer vertrauten Umgebung, oft als „Shadowing“ oder<br />

„Empathic Design“ (Leonard et al., 1997) bezeichnet, oder es werden spezielle<br />

Kundengruppen, wie Lead User (Hippel, 1986), eingebunden (Herstatt et al., 1992;<br />

Lüthje, 2004). Zudem werden Computersimulationen und Prototypen genutzt, um frühzeitig<br />

Kundenfeedbacks für Design und Entscheidungen zu gewinnen (Deszca et al.,<br />

1999).<br />

2.2.3 Nutzung externer Quellen für Innovationen<br />

Eine Vielzahl der großen Unternehmen inklusive der führenden Markenhersteller vertraut<br />

vollständig auf die Fähigkeiten ihrer eigenen Entwicklungsabteilungen.<br />

Ausgestattet mit umfangreichen F&E-Ressourcen, gingen sie da<strong>von</strong> aus, dass außerhalb<br />

des Unternehmens nichts erfunden werden kann, was nicht auch intern hätte erfunden<br />

werden können (vgl. Dodgson et al., 2006).<br />

Mit dem Aufkommen der Diskussion um den Begriff „Open Innovation“ und der zunehmenden<br />

Durchsetzung eines „offenen Innovationsparadigmas“ (Chesbrough, 2003c)<br />

sind sich die Firmen heute bewusster, dass sie intern nicht mehr über alle Kompetenzen<br />

verfügen und folglich nicht mehr allein die besten Ideen generieren können. Eine solche<br />

Erkenntnis stützt auch eine Patentanalyse in der Consumer-Packaged-Goods-Industrie.<br />

So stammt der größte Anteil der <strong>von</strong> 2000 bis 2005 eingereichten Patente <strong>von</strong> kleineren<br />

Firmen und nicht <strong>von</strong> den großen Firmen, obwohl diese in Summe den größten Umsatzanteil<br />

haben (McKinsey, 2006a).

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