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Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

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136 Fallstudien bei der Firma Nestlé<br />

Basis für die Evaluierung der Produkte bildet bei Nestlé die Vision 60 %/40 %+ (bei<br />

einem Blindversuch bevorzugen 60 % das Nestlé-Produkt, das „+“ steht für einen ernährungswissenschaftlichen<br />

Mehrwert). Jedes neue Produkt muss diese Vision erfüllen<br />

− und muss hierbei auch ggf. den eigenen bestehenden Produkten oder denjenigen des<br />

Wettbewerbers standhalten. Ebenfalls mussten alle bestehenden Produkte gemäß dieser<br />

Leitlinie überarbeitet werden, was in den letzten zehn Jahren weitgehend erfolgte.<br />

Gestaltung der Zusammenarbeit<br />

Je nach Innovationsgrad, Beschaffungsgruppe und weiteren Rahmenbedingungen<br />

werden unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit genutzt. Für hochgradige<br />

Innovationen wie Transformation Innovations (s. o.) werden u. a. Joint Ventures oder<br />

Venture Capital genutzt. Bei Transnational bzw. Transaction Innovations wird eher ein<br />

klassisches Entwicklungsprojekt gestartet. Gegenstand der Innovationen können dabei<br />

einzelne Inhaltsstoffe, einzelne Produkte, ganze Produktlinien oder eine Produktgruppe<br />

in verschiedenen Segmenten sein.<br />

Bei typischen Transaction Innovations ist der Gegenstand der Zusammenarbeit ein benötigter<br />

Rohstoff oder Solution. Die Qualitätsanforderungen sind bekannt, der Lieferant<br />

entwickelt diesen bzw. passt diesen an die spezifischen Bedürfnisse an. Parallel entwickelt<br />

Nestlé das Produkt. Für die spätere Lieferung wird ein Volumenvertrag abgeschlossen,<br />

in dem festgehalten wird, welche Menge zu einem bestimmten Preis über<br />

einen bestimmten Zeitraum bezogen werden kann. Für beide Seiten sind solche Projekte<br />

mit einem geringen Risiko und wenig Aufwand verbunden.<br />

Transnational und Transformational Innovation sind mit einem größeren Aufwand und<br />

einem höheren Risiko verbunden. Als Vertragsvereinbarung reicht hier ein anschließender<br />

Volumenvertrag nicht aus. Gerade wenn Nestlé selbst nur die Rolle als<br />

Assembler des Endproduktes übernimmt (also die Zusammenstellung des Endprodukts<br />

aus zugelieferten Rohstoffen), ist das Risiko und der Aufwand des <strong>Lieferanten</strong> wesentlich<br />

größer – entsprechend wird hier ein Entgegenkommen <strong>von</strong> Nestlé erwartet. Die<br />

Regelung der Aufteilung der Risiken, das Festlegen <strong>von</strong> Meilensteinen für die Kooperationsvereinbarungen,<br />

Regelungen des geistigen Eigentums und die Preisregelung<br />

haben also eine wesentlich höhere Relevanz. Für diese Arten der Zusammenarbeit<br />

werden zurzeit die entsprechenden Rahmenverträge optimiert und etabliert, um diese<br />

Vertiefung der Zusammenarbeit <strong>durch</strong>zuführen. Angestrebt wird ein Co-Development,<br />

bei dem jeder für seine Arbeitspakete die Kosten und Verantwortung übernimmt. Dann<br />

noch bestehende Ungleichheiten bezüglich Risiko und Chancen werden <strong>durch</strong> den Vertrag<br />

ausgeglichen.

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