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Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

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132 Fallstudien bei der Firma Nestlé<br />

ist die Formulierung <strong>von</strong> Claims und deren Unterstützung <strong>durch</strong> wissenschaftliche<br />

Studien. Je spezifischer die Studien <strong>durch</strong>geführt werden und je spezifischer die Claims<br />

formuliert sind, desto weniger können Wettbewerber <strong>von</strong> diesen als „Trittbrettfahrer“<br />

profitieren. Startet man z. B. eine Werbekampagne mit der Aussage, dass Algen eine<br />

positive Wirkung auf die Haut haben, so können andere Hersteller diese für eine Vielzahl<br />

anderer Produkte mitnutzen. Spezifischer ist es, wenn man die Studie und den<br />

Claim auf die Segmente fokussiert, in denen die eigenen anvisierten Produkte liegen,<br />

wie z. B. auf einen Algenwirkstoff in Milchprodukten.<br />

Ein weiterer wichtiger Hebel, um potenzielle Umsätze <strong>von</strong> neuen Produkten gegenüber<br />

Wettbewerbern zu sichern, ist ein früher Start und eine schnelle Umsetzung der Entwicklung.<br />

Wenn man als Erster erfolgreich ein Kundenbedürfnis adressiert, erreicht<br />

man einen First-Mover Advantage und erschwert den Wettbewerbern den Markteintritt.<br />

Das Produkt wirkt attraktiver, man kann höhere Preise erzielen und erreicht mittelfristig<br />

einen höheren Marktanteil. Im Normalfall kann man diesen Vorteil ein bis zwei Jahre<br />

lang halten, bevor andere Firmen aufholen. Besonders zeitkritisch für eine schnelle<br />

Produkteinführung, insbesondere für funktionelle Nahrungsmittel, sind die gesetzeskonformen<br />

Zulassungen, z. B. nach der Novel-Food-Verordnung der EU. Problematisch<br />

dabei ist neben einem langen und kostenintensiven Genehmigungsverfahren, dass der<br />

Ausgang des Verfahrens schwer abzuschätzen ist.<br />

Im Gesamtbild spielen Patentanmeldungen im Vergleich zu der hohen Anzahl <strong>neuer</strong><br />

Produkte eher eine untergeordnete Rolle. Der Markt ist zu schnelllebig, nur wenige<br />

Neuprodukteinführungen am Markt erfolgreich bzw. besitzen überhaupt eine für die<br />

Patenterteilung notwendige erfinderische Höhe. Auch ist die Zeitdauer bis zur Patenterteilung<br />

viel zu lang im Vergleich zur Lebensdauer und der Schnelligkeit der<br />

Kommodisierung eines Produktes.<br />

Blockbuster als Innovation<br />

Der Begriff „Blockbuster“ wurde ursprünglich für sehr erfolgreiche Kinofilme eingeführt<br />

und die Bedeutung wurde dann u. a. auf die Pharmabranche erweitert. Dort sind<br />

Blockbuster Medikamente, die einen Umsatz <strong>von</strong> mehr als 1 Mrd. US$ pro Jahr erreichen.<br />

Diese Medikamente basieren auf einem bestimmten Wirkstoff, der mit einer<br />

spezifischen Indikation und damit mit einer bestimmten Patientenpopulation in Verbindung<br />

steht. Das Potenzial für einen Blockbuster kann entsprechend frühzeitig abgeschätzt,<br />

<strong>durch</strong> ein Patent langfristig geschützt und das Produkt gezielt entwickelt<br />

werden.

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