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Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

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200 Optimierung der <strong>Anregung</strong> <strong>von</strong> <strong>Lieferanten</strong><br />

gesenkt wird. Durch gezieltes Aufbauen <strong>von</strong> Hürden und Filtern oder <strong>durch</strong> eine getrennte<br />

Weiterleitung und Evaluierung der eingereichten Ideen kann dieser Entwicklung<br />

entgegengewirkt werden. Abbildung 42 gibt einen Überblick über die Spannungsbögen<br />

<strong>von</strong> Qualität und Quantität im Kontext einer Optimierung des Systems.<br />

Spannungsbogen Nutzen vs. Aufwand<br />

Auf Basis der begrenzten Freiräume und der begrenzten Anzahl <strong>von</strong> Experten und<br />

Laien ist das externe Potenzial für qualitativ hochwertige Ideen limitiert. Es lässt sich<br />

eine Sättigungsfunktion postulieren: Ab einem bestimmten Nutzen nimmt der weitere<br />

Zuwachs des Nutzens im Verhältnis zum Aufwand ab. Zumindest theoretisch lässt sich<br />

die Existenz eines Optimums <strong>von</strong> Nutzen und Aufwand begründen. In der Praxis wird<br />

ein auf Erfahrungswerten beruhender Vergleichswert genutzt, um zu entscheiden,<br />

welcher Aufwand zur Erreichung eines Ergebnisses noch gerechtfertigt ist.<br />

Der Ravensburger Spieleverlag erhielt pro Jahr ca. tausend Ideen für neue oder<br />

veränderte Produkte <strong>von</strong> Laien. Es war beabsichtigt, ein qualitativ gutes<br />

Feedback an seine Konsumenten zu geben. Der Aufwand hierfür jedoch wurde<br />

unverhältnismäßig hoch. Die Relevanz der Ideen war zu gering, und gleichzeitig<br />

fehlten die Ressourcen, sich mit allen Ideen höherer Relevanz zu beschäftigen.<br />

Die Evaluierung der Ideen <strong>von</strong> Laien und Experten stand dabei im Wettbewerb<br />

um die Aufmerksamkeit und die internen Möglichkeiten zur Bearbeitung. Um<br />

den Aufwand zu reduzieren, wurden zwei Maßnahmen ergriffen: Zum einen<br />

wurde die Evaluierung der eingereichten Spiele an eine externe Firma mit dem<br />

Namen Projekt Spiel ausgelagert. Zum anderen wurde mittels einer Unkostenpauschale<br />

<strong>von</strong> 50 € eine Hürde für die Einreichung <strong>von</strong> Ideen eingerichtet. Der<br />

Kontakt zur überschaubaren Anzahl professioneller Autoren wird <strong>durch</strong> das<br />

Unternehmen hingegen über das Produktmanagement organisiert. Folge dieser<br />

Maßnahmen war, dass die Qualität und Konkretheit der eingereichten Ideen<br />

signifikant gestiegen ist und die Anzahl und somit der Aufwand für die<br />

Evaluierung auf 200 Einreichungen pro Jahr gesenkt werden konnten. Somit ist<br />

das Verhältnis <strong>von</strong> Nutzen vs. Aufwand stark optimiert worden.<br />

Ähnliche Hürden zur Reduktion der Anzahl eingehender Ideen nutzt auch Unilever, das<br />

vor der Einreichung über Webportale eine Registrierung erfordert. Bei Unilever und<br />

Nestlé müssen eingereichte Ideen vom Einreichenden zudem bereits zuvor <strong>durch</strong><br />

Patente geschützt worden sein. Dieses Vorgehen wurde gewählt, um professionelle Erfinder<br />

und potenzielle <strong>Lieferanten</strong> anzusprechen und um Laien Hürden zu setzen.<br />

Wichtiger Nebeneffekt der geforderten Patentanmeldung bei Unilever ist, dass die Ge-

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