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Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

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Analyse der <strong>Anregung</strong> <strong>von</strong> <strong>Lieferanten</strong> 173<br />

Zusammentreffen <strong>von</strong> Problem und Lösung beim <strong>Lieferanten</strong> (externes Matching)<br />

Ein externes Matching findet bei den folgenden beschriebenen Beispielen statt. Bei<br />

diesen hat sich der Hersteller jeweils dafür entschieden, die Initiative für die Lösungsfindung<br />

nach extern abzugeben. Das externe Matching kann dabei in vier verschiedenen<br />

Mustern auftreten. Zwei Beispiele verdeutlichen zunächst das Muster der Suche nach<br />

spezifischen Lösungen:<br />

Das Marketing bei Henkel hatte neue Duftrichtungen identifiziert, welche für<br />

eine Sonderauflage des Waschmittels Persil entwickelt werden sollten.<br />

Gemeinsam mit der technischen Produktentwicklung wurde ein Lastenheft erstellt.<br />

Es enthielt die gewünschten Duftaromen sowie Stimmungen und Eigenschaften,<br />

die mit diesem Duft assoziiert werden sollten. Ebenfalls wurden Qualitätsanforderungen<br />

und die Preisspannen festgelegt. Dieses Lastenheft wurde an<br />

ausgewählte Dufthäuser versendet, <strong>von</strong> denen bekannt war, dass sie über entsprechende<br />

Basisdüfte verfügen. Vertiefend folgte ein persönliches Briefing<br />

<strong>durch</strong> das Marketing. Die interessierten Dufthäuser stellten auf Basis der zur<br />

Verfügung stehenden Informationen und der eigenen Basisaromen entsprechende<br />

Muster her. Diese Muster wurden <strong>durch</strong> Henkel und <strong>durch</strong> externe Parfümeure<br />

gemäß eigenen Testverfahren unter praxisnahen Bedingungen getestet (z.B.<br />

flüssig in der Flasche, Wäsche nass, Wäsche trocken).<br />

Auf der Suche nach einer neuen Substanz für Sonnenschutzmittel mit einem<br />

hohen Lichtschutzfaktor identifizierte Beiersdorf, u. a. <strong>durch</strong> Studium der Patentliteratur,<br />

verschiedene Stoffgruppen, auf denen eine Lösung aufgebaut werden<br />

könnte. Auf Basis dieser Stoffgruppen und der benötigten Kompetenz wurde<br />

eine Gruppe <strong>von</strong> potenziellen <strong>Lieferanten</strong> ausgewählt und mit denen ein entsprechendes<br />

Anforderungsprofil besprochen. Von diesen meldete sich ein<br />

Lieferant zurück und zeigte Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit. Nach<br />

Unterschrift eines Vorvertrages scannte der Lieferant seine intern bekannten<br />

Stoffgruppen und Substanzen und schlug Lösungen vor. In weiteren<br />

Evaluierungsschritten und Synthesen konnte eine geeignete Verbindung identifiziert<br />

werden.<br />

Bei den Beispielen <strong>von</strong> Henkel und Beiersdorf wurde der Problemraum zunächst intern<br />

konstruiert und externe potenzielle Lösungspartner identifiziert. An diese wurde im Anschluss<br />

das Problem kommuniziert. Die Abgabe der Initiative und Verantwortung für<br />

die weitere Lösungssuche ist dabei oft mit dem Verzicht auf potenziellen Patentschutz<br />

verbunden. Die Lösung in einer solchen Konstellation basiert meist auf den alleinigen

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