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Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

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Bedeutung der <strong>Anregung</strong> <strong>von</strong> <strong>Lieferanten</strong> 29<br />

zyklen bei einer Vielzahl der Kategorien entwickeln sich viele der einstigen Premium-<br />

Produkte rasch zu Standardprodukten. Der steigende Wettbewerbsdruck wird <strong>durch</strong> den<br />

wachsenden Marktanteil der Handelsmarken weiter verstärkt. Sinkende Margen haben<br />

die Bedeutung <strong>von</strong> Innovation und Renovation für das organische Wachstum gestärkt<br />

(vgl. Rogers, 2003; Chawla, 2006).<br />

Die am Markt dominierenden Markenartikelhersteller sind bei der Einführung <strong>von</strong><br />

neuen Innovationen gegenüber anderen Herstellern im Vorteil. So korreliert die<br />

Erfolgswahrscheinlichkeit eines neuen Produktes mit der Marktmacht der Unternehmen<br />

in den entsprechenden Kategorien. Laut einer Studie in Frankreich schafften es die zehn<br />

dominierenden Markenartikelhersteller, 46 % ihrer „wirklich neuen“ Produkte erfolgreich21<br />

in den Markt einzuführen. Markteinführungen der nicht dominierenden Firmen<br />

waren hingegen nur zu 3 % erfolgreich. Ein vergleichbares Bild ergibt sich auch bei den<br />

Line Extensions sowie bei den Me-too-Produkten (Ernst & Young, 1999).<br />

Bei der Entwicklung arbeiten die führenden Hersteller verschiedener Kategorien und<br />

Produktsegmente zunehmend zusammen und nutzen so in Kooperationen das<br />

Innovationspotenzial, welches sich aus der Konvergenz der jeweiligen Wissensgebiete<br />

ergibt. Beispiele sind hier die Firmen Nestlé und L’Oréal zur Entwicklung der Marke<br />

innéov (Nestlé, 2007a) oder die Kooperation <strong>von</strong> Nivea und Philips bei der Entwicklung<br />

eines Rasierers mit integriertem Lotionspender (Beiersdorf, 2007b). Auch<br />

verkauft die Firma Kraft Foods ihrenPhiladelphia-Frischkäse an die Firma Iglo für<br />

Tiefkühlkostprodukte22, auf denen dann mit beiden Markennamen geworben wird<br />

(Foods, 2007). Entsprechend sind nicht alle Markenartikelhersteller zwangsläufig Wettbewerber,<br />

sondern können auch als Partner auftreten, ggf. sogar beides sein − je nach<br />

Produktkategorie.<br />

2.2 Herausforderungen bei der Neuproduktentwicklung<br />

Im Vorfeld ist deutlich geworden, dass Markenartikelhersteller neue Produkte mit einer<br />

größeren Innovationshöhe benötigen. Wenn hierzu das F&E-Budget nicht wesentlich<br />

erhöht werden kann, ohne dabei an dieser Stelle die Wirksamkeit einer solchen Erhöhung<br />

zu diskutieren, stellt sich die Frage, welche Ansätze zur Lösung dieser<br />

Problemstellung bestehen. Im Folgenden werden verschiedene Ansätze beschrieben.<br />

21 Als „Erfolg“ wurden die Markteinführungen bezeichnet, die mindestens 50 % des erwarteten Umsatzes nach<br />

dem ersten Jahr erreichten (Ernst & Young, 1999).<br />

22 Ein solches Vorgehen wird auch als „Brand Referencing“ bezeichnet (Foods, 2007).

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