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Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

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Kontext der <strong>Anregung</strong> <strong>von</strong> <strong>Lieferanten</strong> 53<br />

Lösung, sondern mit der Suche nach einer befriedigenden Lösung. Da nicht alle<br />

Optionen bekannt sind und nicht alle Rahmenbedingungen und zukünftigen Entwicklungen<br />

abgeschätzt werden können, wird diejenige Entscheidung gewählt, die im<br />

Moment der Wahl am besten erscheint.<br />

Bei dieser Wahl ergibt sich für das Individuum ein Spannungsfeld bezüglich Aufwand<br />

und Nutzen. Das Individuum kann hierbei nicht abschätzen, wie hoch der optimale<br />

Aufwand ist, da die optimale Lösung nicht bekannt ist. Es weiß also nicht, ob bereits<br />

eine optimale Lösung vorliegt oder ob <strong>durch</strong> weiteres Suchen eine noch bessere Lösung<br />

gefunden werden kann. In der Regel wird daher eine Suche dann als erfolgreich bezeichnet,<br />

wenn die Lösung ein bestimmtes Anspruchsniveau erreicht hat (vgl. Berger et<br />

al., 2002). Dieses Anspruchsniveau ist hierbei nicht statisch, sondern variiert mit dem<br />

Wissen und den Erfahrungen der an der Suche beteiligten Individuen. Es kann gesenkt<br />

werden, wenn lange ergebnislos nach einer geeigneten Lösung gesucht wurde. Es kann<br />

aber auch erhöht werden, wenn das Ziel zu schnell oder zu einfach erreicht wurde. Das<br />

akzeptierte Ergebnis ist entsprechend kongruent mit dem zu diesem Zeitpunkt gültigen<br />

Anspruchsniveau (March et al., 1958).<br />

Oftmals bestehen intern befriedigende Lösungen, die bekannt und gut einzuschätzen<br />

sind. Entsprechend wird oftmals keine externe Suche gestartet. Auch lassen Grenzen<br />

des Wissens- und Erfahrungshorizontes des Individuums nur bestimmte Lösungsräume<br />

zu, in denen es sucht, oder es eröffnen sich nur bestimmte Problemräume, in denen<br />

überhaupt eine Problemstellung als solche wahrgenommen werden kann. Berger et al.<br />

(2002) sprechen in diesem Zusammenhang <strong>von</strong> einem subjektiven Bezugsrahmen.<br />

Meist finden hierbei Lösungsräume Anwendung, die bereits bei früheren Problemstellungen<br />

zu einer akzeptierten Lösung geführt haben (Cyert et al., 1963). Erst wenn in<br />

dem bereits bekannten Lösungsraum kein Ergebnis gefunden wird, welches dem Anspruchsniveau<br />

genügt, werden alternative Lösungsräume und Suchmechanismen genutzt.<br />

Exploitation vs. Exploration<br />

Bei der Ressourcenallokation stehen Entscheidungsträger vor der Herausforderung, ob<br />

sie eher das bestehende Wissen vertiefen lassen (Exploitation) oder besser in den Erwerb<br />

<strong>von</strong> neuem Wissen für alternative Lösungswege investieren sollen (Exploration)<br />

(March, 1991).<br />

Firmen werden eher <strong>durch</strong> mittelgroße Fehlschläge zu Experimenten bewegt als <strong>durch</strong><br />

mittelgroße Erfolge. Beides motiviert die Firmen jedoch nicht dazu, neue risikoreiche<br />

Projekte zu starten, sondern eher naheliegende Lösungen mittels Exploitation zu verfolgen<br />

(Kahneman et al., 1979). Dagegen sind Firmen eher bereit, größere Risiken ein-

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