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Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

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148 Ausprägungen der <strong>Anregung</strong> <strong>von</strong> <strong>Lieferanten</strong><br />

Die Anzahl und Qualität der Lösungen, die den Hersteller extern erreichen, können<br />

sehr unterschiedlich sein. Die Anzahl selbst kann genau beziffert werden. Eine Bewertung<br />

der Qualität gestaltet sich schwieriger. Das in dieser Arbeit gewählte Merkmal<br />

ist, ob nach der ersten Evaluierung eine weitergehende Kontaktaufnahme stattfand oder<br />

ob die Idee bereits frühzeitig abgelehnt wurde − ob der Idee also ein Potenzial zugesprochen<br />

worden ist oder nicht. Dabei wird die Perspektive des Markenartikelherstellers<br />

genutzt. Hierbei kann es vorkommen, dass Ideen über Potenzial verfügen,<br />

dieses jedoch vom Evaluierer oder Gatekeeper nicht erkannt wurde.<br />

Pro Jahr erreichen den Ravensburger Spieleverlag mehr als 1.000 Ideen im Bereich<br />

Gesellschaftsspiele. Diese Ideen stammen dabei überwiegend <strong>von</strong> Anwendern,<br />

die über kein Expertenwissen im Bereich Spiele verfügen. Der Verlag<br />

führt dabei keinen direkten Aufruf für die Einreichung dieser Ideen <strong>durch</strong>. Es ist<br />

jedoch zu beobachten, dass gerade in Zeiten, in denen die Aufmerksamkeit für<br />

Spiele besonders hoch ist (Spielwarenmesse Nürnberg, Vorweihnachtszeit), die<br />

Einreichung <strong>von</strong> Ideen stark zunimmt. Es ist also ein Nebeneffekt, der vermutlich<br />

über die Marketingmaßnahmen des eigenen Unternehmens und <strong>durch</strong> Drittunternehmen<br />

erzeugt wird. Die Verwertbarkeit der eingereichten Ideen ist jedoch<br />

vergleichsweise gering. Pro Jahr wird im Durchschnitt nur eine Idee umgesetzt,<br />

also 0,1 %. Sucht das Unternehmen ein neues Spiel für eine bestimmte Zielgruppe,<br />

werden gezielt Experten (professionelle Spieleautoren) angesprochen<br />

und bezüglich des Problemraums gebrieft (Alter, Spielzeit, Spielekategorie,<br />

Preis). Pro Problem wird dabei meist ein Autor angesprochen, der dann ein<br />

Konzept vorschlägt, welches in der Regel übernommen wird. Die Anzahl der<br />

generierten Ideen ist in diesem Fall geringer, die Qualität jedoch wesentlich<br />

höher.<br />

Andere Firmen haben ähnliche Erfahrungen gemacht: „Jeder hat eine Idee, wie man<br />

eine Zahnbürste verbessern kann“, so die F&E-Leiterin bei GABA über die Tatsache,<br />

dass das Unternehmen wesentlich mehr Ideen für neue Zahnbürsten erreichen als für<br />

neue Zahncremes. Viele externe Ideen, die bei Beiersdorf eintreffen, betreffen die Verpackung,<br />

z. B. die Verschlüsse <strong>von</strong> Sonnenmilch, wobei die Rate der neuwertigen und<br />

verfolgenswerten Ideen auf einem niedrigen Niveau liegen. Viele werden deshalb nicht<br />

weiter verfolgt. Externe Ideen für neue Wirkstoffe sind hingegen weniger verbreitet und<br />

stammen eher aus einer überschaubaren, geschlossenen Gruppe, zu der ein direkter<br />

Kontakt gepflegt wird.<br />

Bezüglich des Innovationsgrades eines Produktes bieten sich verschiedene Möglichkeiten<br />

zur Kategorisierung an, wie in Kapitel 3.2.2 beschrieben. Bei der Analyse der<br />

Fallbeispiele im Kontext der Forschungsfrage zeigt sich, dass eine Kategorisierung

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