15.02.2013 Aufrufe

Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

54 Problem- und Lösungsebene<br />

zugehen und neue Wege zu beschreiten (Exploration), wenn sie in einer Krise sind oder<br />

wenn die Firma bereits außergewöhnliche Erfolge vorzuweisen hat (Levinthal et al.,<br />

1981; March et al., 1987, 1992).<br />

Eine besondere Gefährdung für Unternehmen, die nur Exploitation betreiben, stellt die<br />

sogenannte „Kompetenzfalle“ dar (Herriott et al., 1985). Befindet sich eine<br />

Organisation in einer solchen Kompetenzfalle, wird sie zwar immer besser in Bereichen,<br />

in der sie bereits tätig ist. Sie baut jedoch keine neuen Kompetenzfelder auf.<br />

Oftmals geraten besonders erfolgreiche Firmen in eine dieser Situationen (March et al.,<br />

1975):<br />

� Erfolg in einem bestimmten Bereich bringt eine Firma dazu, auch weiterhin<br />

Erfolge in diesem Bereich zu suchen. Da<strong>durch</strong> wird die Wahrscheinlichkeit<br />

reduziert, dass die Firma wichtige Potenziale in den Bereichen erkennt, die bisher<br />

noch nicht für die Firma relevant waren, aber künftig werden könnten.<br />

� Durch die Konzentration auf bestehende Kompetenzen werden nur in einem eingeschränkten<br />

Suchfeld neue Erfahrungen gesammelt.<br />

� Um die Fokussierung auf die bestehenden Suchfelder zu rechtfertigen, werden<br />

Bereiche, in denen die Organisation nicht tätig ist, subjektiv als weniger relevant<br />

angesehen. Die in diesem Bereich bestehenden Chancen werden seltener<br />

evaluiert bzw. als gering eingestuft.<br />

Stellen Organisationen fest, dass sie in eine Kompetenzfalle geraten sind und nur unter<br />

hohem Aufwand wieder zum Wettbewerber aufschließen können, so droht ihnen als<br />

Nächstes oft die Inkompetenzfalle (Levinthal et al., 1993). Diese zeichnet sich vor<br />

allem <strong>durch</strong> hohen Erwartungsdruck und eine damit verbundene Ungeduld aus. Wurden<br />

mögliche Wege identifiziert, um zum Wettbewerber aufzuschließen, so müssen neue<br />

Kompetenzen aufgebaut werden. Oftmals stehen entsprechende Projekte unter hohem<br />

Erwartungsdruck. Kommt es zu ersten Misserfolgen, wie es eigentlich beim Aufbau<br />

<strong>von</strong> neuen Kompetenzen zu erwarten ist, werden diese Projekte frühzeitig zu Misserfolgen<br />

erklärt. Oft wird dann ein alternatives Projekt initiiert, welches einfacher erscheint.<br />

Auch dieses Projekt wird ggf. wieder abgebrochen, weil sich der Erfolg zu<br />

langsam einstellt. Hiermit beginnt der Kreislauf der Inkompetenzfalle. Als<br />

problematisch in diesem Zusammenhang gelten die oft unkritisch herangezogenen<br />

Wettbewerbsinformationen, die als Basis für Entscheidungsgrundlagen genutzt werden.<br />

So wird oft unter Verwendung <strong>von</strong> Veröffentlichungen wie Forschungsberichten oder<br />

Patenten auf Erfolgswahrscheinlichkeiten zur Erreichung <strong>von</strong> Lösungen geschlossen,<br />

welche jedoch mit geringem Wissensstand nur unzureichend hinterfragt werden können<br />

(Levitt et al., 1988).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!