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Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

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Empirische Daten der <strong>Anregung</strong> <strong>von</strong> <strong>Lieferanten</strong> 139<br />

Je nach Rahmenbedingungen kann die Partnerschaft mit einem <strong>Lieferanten</strong> die Stufen<br />

auch schneller <strong>durch</strong>laufen, z. B. wenn ein schneller Markteintritt benötigt wird oder<br />

nur ein oder zwei <strong>Lieferanten</strong> infrage kommen.<br />

4.4.6 Case: Entwicklung <strong>von</strong> Carriern<br />

Initiierung<br />

Das Joint Venture innéov <strong>von</strong> L’Oréal und Nestlé erreicht große Wachstumsraten und<br />

ist heute die Nummer eins für kosmetische Nahrungsmittelergänzungen in Europa. Die<br />

Funktionsweise der Produkte ist sehr einfach: Es gibt Stoffe in natürlich vorkommenden<br />

Nahrungsmitteln, die auf die Haut einen positiven Effekt haben, wie z. B.<br />

eine Substanz in Tomaten. Konsumenten können jedoch mengenmäßig nicht so viele<br />

Tomaten essen, als dass dieser Wirkstoff für eine sichtbare Wirkungsentfaltung ausreichend<br />

<strong>von</strong> der Haut absorbiert werden könnte. Auch ist dieser Stoff nicht wasser-,<br />

sondern öllöslich, ist also je nach Art der Einnahme nur schwer für den Körper verfügbar.<br />

Andere Stoffe sind z. B. in Kakao oder in grünem Tee enthalten. Kakao (mit dem<br />

Inhaltsstoff Polyphenole) war z. B. schon bei den Azteken als Getränk zur Stärkung der<br />

Immunabwehr bekannt. Aber Kakao besteht zu 32 % aus Fett und es müsste eine große<br />

Menge für eine relevante Wirkung konsumiert werden. Bei grünem Tee, als weiteres<br />

Beispiel, müssten pro Tag mehrere Liter getrunken werden.<br />

Die Inhaltsstoffe lassen sich extrahieren oder z. T. synthetisch herstellen. Es bestehen<br />

bereits mehrere Anbieter auf dem Markt. Ein Problem der bestehenden Produkte war<br />

jedoch der Transport an die relevanten Stellen im Körper, sodass sie ihre Wirkung entfalten<br />

können und nicht im Verdauungssystem zersetzt werden.<br />

Um ein wirkungsvolles Produkt mit Differenzierungsmerkmalen zu den bestehenden<br />

auf den Markt zu bringen, musste damals also ein Carrier entwickelt werden, der diesen<br />

Transport unterstützt. Dieser würde die Basis des neuen Geschäftsmodells darstellen.<br />

Evaluierung und Umsetzung<br />

L’Oréal war bereits wegen bestehender Kontakte <strong>durch</strong> die Firmenbeteiligung sehr gut<br />

bekannt. Das Unternehmen verfügt über umfassendes Wissen im Bereich der Hautpflege<br />

und hat für die eigene Entwicklung Hautmodelle entwickelt, um Substanzen auf<br />

ihre Wirksamkeit testen zu können. Nestlé konnte sein Wissen im Bereich der Ernährungswissenschaften<br />

und Verdauung einbringen. Im Zuge der Umsetzung wurden<br />

ca. 20 Patente entwickelt, die bei innéov liegen.

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