15.02.2013 Aufrufe

Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2 Relevanz und Problemstellung<br />

Produkte mit einem hohen Innovationsgrad sind in der Regel erfolgreicher am Markt<br />

und ermöglichen ein nachhaltiges Wachstum für die Markenartikelhersteller (vgl.<br />

Sorescu et al., 2008). Eine Möglichkeit, um Ideen und Lösungen für entsprechende<br />

Produkte zu generieren, ist die Einbindung <strong>von</strong> externen Lösungsträgern, wie sie u. a.<br />

im Kontext <strong>von</strong> „Open Innovation“ (Chesbrough, 2003d) beschrieben wird. Anstatt nur<br />

intern Ideen zu entwickeln, wird versucht, diese auch <strong>von</strong> außen aufzunehmen (Outside-in)<br />

und mit Partnern weiter umzusetzen (Coupled Process) (Gassmann et al.,<br />

2004a). Durch die Inanspruchnahme <strong>von</strong> zusätzlichen Kompetenzen lassen sich einerseits<br />

die Anzahl der Ideen und andererseits die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass hochgradige<br />

Innovationen entstehen (vgl. Trott et al., 2009). Mit der richtigen Auswahl neu<br />

generierter Ideen können die eigenen F&E-Mittel effektiver eingesetzt werden.<br />

Ebenfalls bieten externe Ressourcen die Möglichkeit, Projekte effizienter und schneller<br />

<strong>durch</strong>zuführen, weil eigene Kompetenzen, Produktionsanlagen oder auch kurzfristig<br />

benötigte Ressourcen nicht aufgebaut werden müssen (vgl. Gassmann et al., 2001;<br />

Chesbrough, 2004). Folglich kann die Leistungsfähigkeit der F&E verbessert werden<br />

(vgl. Laursen et al., 2006).<br />

Im Zuge der wert- und wachstumsorientierten Unternehmensführung der letzten Jahre<br />

haben viele Markenartikelhersteller ihre Wertschöpfungstiefe über Verkäufe <strong>von</strong><br />

Unternehmensteilen stark reduziert, um mit den neuen finanziellen Mitteln ihr Markenportfolio<br />

zu erweitern. Dabei bauten die Hersteller bestehende Marken global aus und<br />

erweiterten ihre Produktsegmente (vgl. BCG, 2007). Entsprechend hat in der<br />

Consumer-Packaged-Goods-Industrie die Zusammenarbeit mit <strong>Lieferanten</strong> und externen<br />

Partnern einen hohen Stellenwert gewonnen (vgl. Cook et al., 2003).<br />

Neben diesem Branchentrend erfordert der Bedarf an hochgradigen Innovationen in der<br />

Regel neue Technologien und Kompetenzen. So werden z. B. im Nahrungsmittelbereich<br />

zunehmend funktionelle Wirkstoffe eingesetzt, für deren Entwicklung und Herstellung<br />

die benötigten Kompetenzen überwiegend bei Chemie- und Biotechnologiefirmen<br />

zu finden sind. Aus diesen Industriekonvergenzen entsteht bei Herstellern ein<br />

<strong>neuer</strong> Wissensbedarf, der <strong>durch</strong> Zukäufe oder <strong>durch</strong> Kooperationen mit geeigneten<br />

<strong>Lieferanten</strong>, z. B. Chemiefirmen wie BASF oder Enzymherstellern wie DSM, gedeckt<br />

werden kann (vgl. Kwak, 2002; Mark-Herbert, 2004).<br />

Die Verknüpfung der Geschäftsmodelle <strong>von</strong> <strong>Lieferanten</strong> und Markenartikelherstellern<br />

wird zunehmend komplexer. Die Aufteilungen <strong>von</strong> Wertschöpfungsanteilen, Risiken<br />

und Chancen werden zwischen den Beteiligten individuell für das Entwicklungsprojekt<br />

und auf den nachfolgenden Produktlebenszyklus angepasst. Zu den bestehenden und

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!