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Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

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26 Charakteristika der Branche<br />

Kategorien ist derzeit die Etablierung eines Super-Premium-Segments, wie beim<br />

Toilettenpapier oder bei bestimmten Lebensmitteln wie Schokolade (Marketing, 2003).<br />

Die Konsumenten tendieren dabei je nach Typ, Verkaufssituation und Kategorie eher zu<br />

einem Economy-Artikel bis hin zu einem Super-Premium-Artikel (BCG, 2007).<br />

2.1.5 Handel als Kunde und Wettbewerber<br />

Nicht nur die jeweiligen Hersteller, sondern auch die Handelsunternehmen möchten<br />

ihre Wachstumsziele erreichen. Ein Hersteller hat in der Regel lediglich ein Interesse,<br />

bei einer Produkteinführung eigene Umsätze nicht zu „kannibalisieren“. Beim Handel<br />

sind die Konsequenzen einer Markteinführung weitreichender, denn das neue Produkt<br />

sollte sich auf das gesamte Warensortiment umsatzsteigernd auswirken. Me-too-<br />

Produkte und Line Extensions bieten dem Händler zwar auf der einen Seite die<br />

Möglichkeit, ein breiteres Angebot anzubieten und somit Kunden zu gewinnen. Auf der<br />

anderen Seite kompliziert sich jedoch seine Lieferkette und er muss weitere Regal- und<br />

Lagerflächen bereitstellen, ohne bei auftretenden Substitutionseffekten seinen Umsatz<br />

steigern zu können.<br />

Der Handel agiert nicht nur als Kunde und Vertriebskanal, sondern auch als Wettbewerber.<br />

Zur Umsetzung seiner eigenen Wachstumsziele bevorzugt er neue, hochpreisige<br />

Produkte mit hohem Innovationsgrad <strong>von</strong> Markenartikelherstellern und nimmt<br />

für den unteren Preisbereich seine eigenen Handelsmarken in das Sortiment mit auf.<br />

Zunehmend decken Handelsmarken auch Kategorien im Super-Premium-Segment ab.<br />

Eine Betrachtung des Marktanteils der Handelsmarken und der z. T. sehr konzentrierten<br />

Umsätze bei den großen Handelsketten verdeutlicht, dass beim Handel eine große<br />

Marktmacht liegt (vgl. Abbildung 9). Dies beeinflusst mögliche Einigungen bei<br />

konfligierenden Interessen, wie z. B. bei der Zuordnung der zur Verfügung stehenden<br />

Regalfläche und deren Lage im Verkaufsraum. Auch die Entscheidung, wann ein neues<br />

Produkt in ein Sortiment aufgenommen wird und wie lange es dort verbleiben darf,<br />

selbst wenn die Verkaufsziele zu Beginn nicht erreicht werden sollten, birgt Konfliktpotenzial.<br />

Gerade <strong>durch</strong> die Vielzahl <strong>von</strong> Me-too-Produkten dürfte der Handel immer<br />

stärker in der Lage sein, Markenhersteller gegenseitig auszuspielen, die Einkaufspreise<br />

zu drücken und bei Bedarf günstige Zulieferer für seine Handelsmarken zu gewinnen.<br />

Entsprechend nehmen die Handelsmarken den etablierten Markenartikelherstellern<br />

vermehrt Marktanteile ab (Ernst & Young, 1999; Marketing, 2003).

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