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Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

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Kontext der <strong>Anregung</strong> <strong>von</strong> <strong>Lieferanten</strong> 77<br />

� Engere, offenere und vertrauensvollere langfristige Beziehung<br />

� Leichterer Zugang zu Wissen und Erfahrungen des <strong>Lieferanten</strong><br />

� Besseres Verständnis der erfolgskritischen Elemente des gemeinsamen Entwicklungsprojektes<br />

� Verbesserung der Kommunikation<br />

Bei den Ergebnissen bezüglich des Entwicklungserfolges lag die höchste Kostenreduktion<br />

bei 15 %, die höchste Qualitätssteigerung bei 40 % und es konnte eine Verkürzung<br />

der Entwicklungszeit <strong>von</strong> 25 % erreicht werden (Ragatz et al., 1997). Eine<br />

Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen beschäftigt sich mit den unterschiedlichen<br />

Managementmethoden japanischer und westlicher Hersteller39, um zu begründen,<br />

warum japanische Firmen − allen voran Toyota − insbesondere in den 80er-Jahren des<br />

letzten Jahrhunderts so erfolgreich waren. Als einen wichtigen Bestandteil des Erfolges<br />

identifizierten Clark (1989) und Clark und Fujimoto (1991) die besondere Zusammenarbeit<br />

mit <strong>Lieferanten</strong> im Entwicklungsprozess. Bei der Untersuchung japanischer<br />

Firmen beschrieben Kamath und Liker (1994) die unterschiedlichen Rollen, die<br />

<strong>Lieferanten</strong> im Entwicklungsprozess einnehmen können. Insbesondere bei der Verkürzung<br />

der Entwicklungszeit spielte bei über 80 % der untersuchten Firmen die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>Lieferanten</strong> eine entscheidende Rolle (Mabert, 1992).<br />

Neben der Optimierung der klassischen Erfolgsparameter Qualität, Kosten und Zeit<br />

können <strong>Lieferanten</strong> eine wichtige Rolle bei der Identifizierung <strong>von</strong> neuen <strong>Produktideen</strong><br />

einnehmen. Neben Kunden sind <strong>Lieferanten</strong> die häufigste Quelle <strong>von</strong> neuem Wissen für<br />

Innovationen. Nahezu jede zweite Firma nutzt <strong>Lieferanten</strong> als Partner bei der Produktentwicklung<br />

(Arvanitis et al., 2002). Weitere Vorteile für die F&E sind: die Nutzung<br />

komplementären Wissens, das Teilen des Risikos, die Flexibilität der eigenen<br />

Ressourcen sowie die Möglichkeit, sich stärker auf Kernkompetenzen zu konzentrieren<br />

(Gassmann, 2003). Mit einer stärkeren Einbindung und einer breiteren Verantwortung<br />

der <strong>Lieferanten</strong>, z. B. für ganze Module, steigt das Potenzial und die Verantwortung<br />

dieser für neue Innovationen (Gassmann, 2003). Dabei kann der Lieferant selbst seinen<br />

Wertschöpfungsanteil vergrößern und eine stärkere Kundenbindung <strong>durch</strong> die Übernahme<br />

<strong>von</strong> Modulverantwortung und eine höhere Spezifität erreichen.<br />

Die wachsende Bedeutung <strong>von</strong> <strong>Lieferanten</strong> im Innovationsprozess wird anhand der Anzahl<br />

der wissenschaftlichen Publikationen deutlich. Nachdem die Bedeutung der<br />

39 Dabei besteht auch bei den „westlichen Herstellern“ kein einheitliches Bild: In den USA werden <strong>Lieferanten</strong><br />

generell stärker in den Entwicklungsprozess eingebunden als in Europa, wie Birou und Fawcett (1994) in ihrer<br />

Untersuchung der <strong>Lieferanten</strong>integration in Europa und den USA nachweisen konnten.

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