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Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

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176 Gestaltung der <strong>Anregung</strong> <strong>von</strong> <strong>Lieferanten</strong><br />

auf Basis des Ortes der Lösungskompetenz und der strategischen Relevanz für das<br />

Unternehmen begründen75. Entsprechend diesen beiden Dimensionen lassen sich die<br />

möglichen Vorgehensweisen, wie in Abbildung 35 dargestellt, zuordnen – welche im<br />

Folgenden beschrieben werden.<br />

Internes Matching unter Einbindung <strong>von</strong> F&E-Dienstleistern<br />

Wenn Patente für eine bestimmte Lösung strategisch <strong>von</strong> hoher Bedeutung sind, versuchen<br />

Firmen, ein Vorgehen bei der Entwicklung zu nutzen, welches ihnen die Schutzrechte<br />

sichert. Verfügt das Unternehmen über genügend eigene Kompetenzen und<br />

Ressourcen, würde es die Idee intern zumindest so weit entwickeln, bis ein Patent angemeldet<br />

ist, und frühestens dann die weitere Einbindung externer Partner umsetzen.<br />

Falls der Hersteller jedoch nicht im ausreichenden Maße über eigene Kompetenzen verfügt,<br />

würde er für die Phase der Reifung und Evaluierung der Idee bis zum Patent zunächst<br />

einen Partner auswählen, der seine F&E-Leistungen auf Lohnbasis zur Verfügung<br />

stellt. Erst nach der Patentierung würden die Ergebnisse aus dieser Kooperation<br />

mit einem <strong>Lieferanten</strong> industriell umgesetzt werden.<br />

Zur Unterstützung der Zusammenarbeit mit externen Forschungsdienstleistern verfügt<br />

die Firma Beiersdorf über mehrere Stellen, die sich um die Beziehungen zu den Universitäten<br />

kümmern. Nestlé finanziert einen Lehrstuhl für ein wichtiges neues<br />

Forschungsgebiet an der EPFL in Lausanne. Auch Intermediäre oder auch Corporate<br />

Ventures, wie bei Unilever und Nestlé, sind in diesem Zusammenhang <strong>von</strong> Bedeutung.<br />

Internes Matching: Von der Eigenentwicklung zur Bestellung<br />

Wie bereits beschrieben, führt Beiersdorf ein eigenes Screening <strong>durch</strong>, um mögliche<br />

positive Wirksubstanzen für die Haut zu entdecken. Dabei werden auch Substanzen<br />

gesucht, für die das Potenzial einer Patentierung besteht. Beiersdorf verfügt über ausreichende<br />

Kompetenzen, potenzielle Substanzen auszuwählen und zu evaluieren.<br />

Lösungen, die gefunden werden, können als Basis für neue Produktreihen dienen, für<br />

die bei einem Markenartikelhersteller entsprechend langfristige Monopolstellungen bevorzugt<br />

werden. Auf diese Weise können ungewollte Nutznießer der <strong>durch</strong>zuführenden<br />

Werbe- und Kommunikationskampagnen, in denen z. B. auf den neuen Wirkstoff ver-<br />

75 An dieser Stelle sei auf die Bounded Rationality hingewiesen und auf die Tatsache, dass oft die Suche nicht mit<br />

der besten Lösung endet, sondern mit einer, die das zurzeit notwendige Anspruchsniveau erfüllt (Simon, 1976).<br />

Entsprechend kommt es meist nicht zu einer externen Suche, wenn intern eine Lösung gefunden wurde, die<br />

dieses Anspruchsniveau erfüllt, obwohl vergleichbare oder gar bessere Lösungen extern zur Verfügung stehen<br />

könnten.

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