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Gewinnung neuer Produktideen durch Anregung von Lieferanten

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Ergebnisse 217<br />

Mitarbeiter der <strong>Lieferanten</strong>) dahin gehend analysiert, wann und warum diese Ideen an<br />

Hersteller senden. Zur Strukturierung der Daten konnten klassische Bestandteile der<br />

Kommunikation genutzt werden. Als Beschreibungsmodell diente ein Wirkungsmodell<br />

aus den Kommunikationswissenschaften, welches auf Basis empirischer Daten erweitert<br />

wurde, um die <strong>Anregung</strong> <strong>von</strong> <strong>Lieferanten</strong> zu beschreiben und um Erklärungsansätze<br />

zu identifizieren.<br />

Neben den genutzten kommunikationswissenschaftlichen Wirkungsmodellen dient die<br />

Garbage-Can-Theorie als Erklärungsansatz für den Lösungsmechanismus <strong>von</strong> Problemstellungen<br />

des Herstellers. Ziel des Herstellers ist es, <strong>durch</strong> geeignete<br />

Kommunikationsmaßnahmen latente oder konkrete Problemstellungen in diesem<br />

Garbage Can für den <strong>Lieferanten</strong> zur Verfügung zu stellen (Aktivieren) und die sich<br />

dabei ergebenden Lösungen aufzunehmen (Aufnehmen). Der Hersteller schafft hierzu<br />

entsprechende Entscheidungsgelegenheiten (Ausschreibung, Briefing, Konzeptwettbewerb,<br />

Roadmap-Besprechung, Versuchsküche).<br />

Sowohl das Garbage-Can-Modell als auch ein Wirkungsmodell der Kommunikation<br />

wurden in der Arbeit angewendet, wobei beide an die spezifische Problemstellung der<br />

Arbeit angepasst wurden. Für eine Weiterentwicklung des Garbage-Can-Modells sind<br />

die in den Fallbeispielen auftretenden unterschiedlichen Konkretheitsgrade <strong>von</strong><br />

Problem und Lösung relevant. Auch interessant ist die Feststellung, welche möglichen<br />

Kriterien (z. B. Freiheitsgrade für Innovation, Image des Herstellers) einen Einfluss auf<br />

das Resultat einer Entscheidungsgelegenheit haben können und dass sich verschiedene<br />

Muster für die Schaffung <strong>von</strong> Entscheidungsgelegenheiten beschreiben lassen. Hierbei<br />

wird das Garbage-Can-Modell nicht im Rahmen einer Organisation, sondern an der<br />

Grenze <strong>von</strong> zwei Organisationen angewendet. In diesem Kontext wird auch die<br />

Relevanz des Agenda Setting deutlich, wie Cohen et al. im Zusammenhang des<br />

Garbage-Can-Modells fordern. Nur der Hersteller, der es schafft, seine (konkreten oder<br />

latenten) Problemstellungen beim <strong>Lieferanten</strong> ständig im Bewusstsein zu halten, wird<br />

erreichen, dass der Lieferant, wenn er neues Wissen erhält (oder bereits bestehendes<br />

„aktiviert“), dieses mit den Problemen genau dieses Herstellers in Verbindung bringt.<br />

In Bezug auf die Einbindung <strong>von</strong> <strong>Lieferanten</strong> in die frühe Innovationsphase hat diese<br />

Arbeit gezeigt, dass die Innovationspotenziale, welche <strong>Lieferanten</strong> bieten, in der<br />

Forschung bisher zu wenig beachtet werden. Es bestehen vielfältige Arbeiten zur<br />

Kundenintegration, mit dem Ziel, neue Produkte zu identifizieren. Die bestehende<br />

Literatur zu <strong>Lieferanten</strong> fokussiert sich jedoch überwiegend auf eine Perspektive des<br />

<strong>Lieferanten</strong> als umzusetzender Partner, zum Beispiel zur Beschleunigung des Ent-

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