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Protein ? Disassembly im Verlauf der endosomalen Prozessierung

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Diskussion Seite 155<br />

mittelt werden [197]. Bei den zur Zeit verfügbaren Programmen wird die Struktur des<br />

<strong>Protein</strong>s, des Liganden, starr gehalten. Das Substrat kann dagegen flexibel sein, jedoch<br />

nur in geringem Ausmaß. Das verwendete Programm AutoDock 3 erlaubt zweiunddrei-<br />

ßig flexible Torsionen [115]. Hiermit können jedoch nur kleine Substrate flexibel gehal-<br />

ten werden. Um typische MHC Klasse II – Substrate in die Bindungsgrube einpassen zu<br />

können, ist die gesamte Cα- Backbone des Peptides starr zu halten. Die Substrate von<br />

MHC Klasse II – Molekülen zeigen zwar alle eine grundlegende Backbone Konformation,<br />

diese ist jedoch nicht starr [38 b].<br />

Das Scheitern des „Dockings“ von Peptiden in das leere RT1.B l – Molekül mit AutoDock<br />

3 kann mehrere Ursachen haben. Zum einen könnte die Flexibilität von Ligand<br />

und/o<strong>der</strong> Rezeptor zu niedrig sein. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die Bin-<br />

dung des Peptids <strong>im</strong> MHC Klasse II Molekül eine Konformationsän<strong>der</strong>ung hervorruft.<br />

Dies würde einen „induced fit“ <strong>im</strong>plizieren, wie er für viele Enzym-Substrat Komplexe be-<br />

schrieben ist [198]. Die Peptid – RT1.B l Komplexe zeigen sowohl untereinan<strong>der</strong> als auch<br />

gegenüber dem leeren <strong>Protein</strong> Konformationsunterschiede. Diese sind jedoch nur gering<br />

und zeigen sich hauptsächlich in den Loop – Bereichen. Auch Programmfehler könnten<br />

für das Scheitern verantwortlich sein. Während das Docking mit kleinen Substraten bis<br />

zu 60 Atomen gelang, könnten die Peptide mit mehr als 100 Atomen zu groß sein. Dies<br />

könnte zu internen Programmfehlern führen. Auch das Fehlen von Peptidtaschen in <strong>der</strong><br />

Bindungsgrube des RT1.B l – Moleküls <strong>im</strong> Vergleich zum HLA-DR Molekül könnte für das<br />

Fehlschlagen des automatischen Peptid - Dockings verantwortlich sein. Es könnte ein<br />

wichtiger, initialer Strukturanker fehlen. In einer Dockingstudie eines Antikörper - He-<br />

magglutinin – Komplexes konnte keines <strong>der</strong> zur Zeit verfügbaren Programme eine kor-<br />

rekte Struktur ermitteln [199]. Auch hier sind keine tiefen Taschen in beiden Strukturen<br />

vorhanden. Viele Enzym – Substrat Komplexe zeigen an <strong>der</strong> Interaktionsstelle solche Ta-<br />

schen. Möglicherweise sind die zur Zeit verfügbaren Methoden auf solche Strukturanker<br />

angewiesen.<br />

Das direkte Modelling von RT1.B l – Molekülen mit Peptiden brachte dagegen nach einer<br />

nachfolgenden Energiemin<strong>im</strong>ierung stereochemisch sehr gute Modelle hervor. Teilweise<br />

zeigte das HEL – Peptid die gleichen Wasserstoffbrückenbindungen <strong>im</strong> RT1.B l und I-A k –<br />

Molekül. Dieser Befund weist daraufhin, dass die Modelle sehr nahe an den tatsächli-<br />

chen Strukturen liegen. Die Fehler, die Modeller 4 be<strong>im</strong> Peptid aufgrund des falschen<br />

Alignment macht, werden durch die Energiemin<strong>im</strong>ierung wie<strong>der</strong> wettgemacht. Das Ver-

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