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Fischnaller 2012 Mathematische Lernumgebungen

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KURZBESCHREIBUNG:<br />

Konzepte für frühe mathematische Bildung<br />

4.3.4 „Gestaltendes Tätigsein mit gleichem Material in<br />

großer Menge“ (Lee 2010)<br />

In dem Konzeptbuch „Kinder erfinden Mathematik“ beschreibt die Konzeptgestalterin<br />

und Lernbegleiterin Kerensa Lee einen Weg, mit Kindern Mathematik und Kreativität zu<br />

verbinden. Lee erprobt seit einigen Jahren mit Kindergartenkindern eine<br />

Mathematikdidaktik, die auf den Franzosen Paul Le Bohec zurückgeht. Er vertrat eine<br />

besondere Annäherung an die Mathematik, den „freien mathematischen Ausdruck.“<br />

Wichtig bei dieser Art der Auseinandersetzung mit der Mathematik ist es, Kindern<br />

gleiches Material in großer Menge bereitzustellen, damit Materialien zu<br />

„Denkwerkzeugen“ werden können und Kinder von der zunächst körperlichen Erfahrung<br />

mit dem Material zum Gestalten und Strukturieren übergehen. Das Lernen durch eigenes<br />

Gestalten und durch den gruppendynamischen Prozess der „Ideenwanderung“, führt zu<br />

immer präziseren geometrischen Gebilden und Anordnungen. Kinder erfahren damit die<br />

Geometrie auf sehr beglückende und persönliche Weise.<br />

Voraussetzung bei der Lernbegleitung in diesem Konzept ist der Respekt vor den<br />

individuellen Lernwegen der Kinder, die Wertschätzung des Lernens in Gruppen, das<br />

Vorbereiten von geeigneten Arbeitsmitteln und Schaffen einer unterstützenden<br />

Arbeitsatmosphäre (vgl. Von der Beek 2010, S. 101).<br />

Als Material in großer Menge verwendet Kerensa Lee z.B. Würfel, Eislöffelchen,<br />

Eisbecher, mehrfarbige Quadrate, Ein-Cent Stücke. Diese Materialien bieten, wenn sie in<br />

unerwartet großer Zahl da sind und den Kindern auch genügend freie Tisch- oder<br />

Bodenfläche zur Verfügung gestellt wird, die Möglichkeit, verschiedene Phasen<br />

mathematischer Erfahrungen zu durchlaufen: Zuerst erfahren die Kinder das Material<br />

einfach sinnlich und genießen die Fülle, dann gehen sie zum Strukturieren und Ordnen<br />

über. Sie entdecken die Fläche, den Turm, gestalten verschiedene Formen und gelangen<br />

schließlich zu immer exakter werdenden geometrischen Gebilden. In einem weiteren<br />

Schritt werden die Kinder angeregt, die Ideen aufs Papier zu bringen und sie zu<br />

analysieren und zu besprechen. Das wird anhand von Digitalkameras angeregt oder auch<br />

durch graphische Darstellungen.<br />

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