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Fischnaller 2012 Mathematische Lernumgebungen

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Fachliche Grundlagen zur Unterstützung elementarer, mathematischer Bildung<br />

überquillt. In der Fülle des Angebots ist Orientierung schwierig. Auch die Anzahl der<br />

empirischen Untersuchungen, die den Einsatz der didaktischen Konzepte evaluieren, ist<br />

noch spärlich.<br />

Kinder von drei bis sechs Jahren haben mit Tätigkeiten, die mathematisches Denken<br />

fördern, im Kindergarten kein Problem, weil es ihrem natürlichen Interesse entspricht zu<br />

ordnen, Muster zu legen, zu zählen, zu messen, zu wiegen, zu bauen. Wenn wir ihnen<br />

zusätzliche Anregungen geben, begrüßen sie dies mit Freude. Kinder nehmen alles, was<br />

wir ihnen zur Verfügung stellen und wovon wir Erwachsenen selbst begeistert sind, als<br />

Entwicklungsanreiz an.<br />

Allerdings ist es, wie ich schon mehrmals angeführt habe eine Tatsache, dass Kindern oft<br />

weniger zugetraut wird als sie zu lernen in der Lage sind und dass besonders bestimmte<br />

Teilgebiete, unter anderem auch Anregungen für mathematische Bildung, dabei<br />

ausgespart werden.<br />

Wenn wir Kinder beobachten, können wir erkennen, dass das kindliche „Interesse oft auf<br />

spezifische Inhalte begrenzt“ (Chi/Glaser/Farr 1988 in Leuchter 2010, S. 11) ist, in denen<br />

Kinder aufgrund ihres Wissensdursts zu Experten werden und etwa über Dinosaurier viel<br />

mehr Wissen haben als ein erwachsener Laie (vgl. Chi/Glaser/Farr 1988 in Leuchter<br />

2010, S. 11). Das zeigt deutlich, dass wir Kindern in kognitiver Hinsicht viel mehr<br />

zugetrauen könnten, als dies zurzeit in Kindergärten der Fall ist.<br />

Seit ca. fünfzehn Jahren werden die Forschungsaktivitäten zum Vorwissen in vielen<br />

Lernbereichen intensiviert. Besonders die Bereiche Sprache, Mathematik und<br />

Naturwissenschaften stehen dabei im Mittelpunkt und die Ergebnisse zeigen, dass<br />

Vorläuferfähigkeiten zu einer positiven Leistungsentwicklung führen<br />

(vgl. Baumann Schenker/Schneider, Moser Opiz und Möller/Steffensky in Leuchter 2010,<br />

S. 11).<br />

Trotz der eindeutigen Forschungsbefunde und der Aufträge in den Bildungsplänen sind<br />

Eltern, pädagogische Fachkräfte, aber auch Lehrkräfte aufgrund eigener negativer<br />

Erfahrungen mit Mathematik voreingenommen, wenn es um die Vorstellung geht, im<br />

Kindergarten Mathematik zu praktizieren und mathematische Denkweisen gezielt zu<br />

fördern. Solche Erfahrungen hat auch nachstehende Autorin gemacht:<br />

„Mathematiklernen wird nicht selten als abstraktes und mit den Erfahrungen der Kinder<br />

kaum verbundenes, trockenes ‚Regelwerk’ verstanden. Mathematiklernen wird oft als<br />

Lösen von Arbeitsblättern mit Kopfrechenaufgaben und damit als Aktivität gesehen, die<br />

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