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Fischnaller 2012 Mathematische Lernumgebungen

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Fachliche Grundlagen zur Unterstützung elementarer, mathematischer Bildung<br />

3.4.1 Sortieren und Klassifizieren<br />

Kinder sind von Vielfalt fasziniert. Im Alter zwischen vier und sechs Jahren nehmen sie<br />

immer mehr die Fülle innewohnender Strukturen wahr und nehmen sie in ihr Spiel auf.<br />

Neue Denkvorgänge entstehen, ein selbst konstruiertes, abstraktes Wissen wird angelegt.<br />

Sie erkennen Farben, benennen und sortieren sie nach Nuancen in Gruppen von Rot- oder<br />

Blautönen. Sie ordnen, entdecken Besonderheiten, vergleichen, suchen<br />

Ordnungsprinzipien.<br />

Beim Sortieren werden Form, Größe, Anzahl verglichen. Beim Anordnen der<br />

Gegenstände entstehen Reihenfolgen, die Muster ergeben können. Während die Kinder<br />

Reihen und Muster legen, werden sie dazu angeregt, die Zeit in eine Reihenfolge zu<br />

bringen: zuerst, als Nächstes, ganz am Schluss (vgl. Haug-Schnabel/Bensel 2009, S. 121).<br />

Die Suche nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten und die Klassifikation helfen bei<br />

der Orientierung in dieser Welt und bei den täglichen, unzähligen Entscheidungen, wie<br />

wir uns am besten verhalten sollen.<br />

Lernen bedeutet nämlich in diesem Zusammenhang auch, zu verallgemeinern und auf<br />

neue, ähnliche Situationen und Dinge zu übertragen, zu abstrahieren.<br />

Kinder bringen von Anfang an ein grundlegendes Verständnis für Kategorien (Klassen)<br />

mit und erweitern in Interaktionen mit ihrer sozialen und physikalischen Umwelt ihre<br />

Kompetenz zur Klassenbildung. Sie unterscheiden fremde und vertraute Personen und<br />

sortieren und klassifizieren im Spiel nach vielen unterschiedlichen Eigenschaften. Mit<br />

diesen Tätigkeiten stärken sie ihre Fähigkeit zur Abstraktion.<br />

Im Laufe ihrer Sprachentwicklung fassen Kinder ähnliche Dinge zusammen, z. B. Tiere,<br />

Autos...) und erkennen Eigenschaften nach denen sie Dinge klassifizieren. z. B. Farbe,<br />

Form, Funktion). Ihre zunehmende Sprachkompetenz versetzt Kinder auch in die Lage,<br />

sich über die Art und Weise, wie sie sortieren und klassifizieren auszutauschen und diese<br />

zu reflektieren (Metakognition). Dabei wird deutlich, dass man Dinge nach<br />

unterschiedlichen Kriterien sinnvoll sortieren kann und dabei jeweils zu unterschiedlichen<br />

Ergebnissen kommt (vgl. Fthenakis et al. 2009, S. 96).<br />

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