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Fischnaller 2012 Mathematische Lernumgebungen

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Bildungsphilosophie und neue Anforderungen<br />

1. Bildungsphilosophie und neue Anforderungen an die<br />

pädagogischen Fachkräfte<br />

Mit dem Bildungsgesetz vom Juli 2008 hat der Südtiroler Landtag den Kindergarten<br />

vollwertig im Bildungssystem verankert und ist seither die erste, institutionalisierte Stufe<br />

im Südtiroler Bildungssystem. Durch die konzeptionelle Wandlung von einer<br />

sozialpädagogischen Einrichtung in eine Bildungseinrichtung hat der Kindergarten als<br />

Institution bildungspolitisch an Bedeutung gewonnen. Die Rolle des Kindergartens als<br />

Fundament in den einzelnen Bildungsbiographien ist seither auch der breiten<br />

Öffentlichkeit bewusster.<br />

An europäische und internationale Entwicklungen anknüpfend hat der Kindergarten in<br />

Südtirol als erste Stufe im Bildungssystem neben den Aufgaben der Erziehung und<br />

Betreuung einen klaren Bildungsauftrag, der im neuen Bildungsplan beschrieben ist.<br />

Die Rahmenrichtlinien für den Kindergarten in Südtirol, welche das Schulamt in Bozen<br />

im Dezember 2008 herausgegeben hat, bieten allen an der kindlichen Bildung Beteiligten<br />

mit der zugrunde liegenden Philosophie, den Zielen und Bildungsfeldern eine<br />

Orientierung, die ihnen bei der bestmöglichen Unterstützung kindlicher Bildung hilft.<br />

Für die pädagogischen Fachkräfte vor Ort bedeutet diese konzeptionelle Veränderung<br />

eine intensive Auseinandersetzung mit ihrem Selbstverständnis und die Notwendigkeit<br />

sich Kompetenzen anzueignen, die in der Grundausbildung nicht vorgesehen waren, nun<br />

aber für eine qualitativ hochwertige Lernbegleitung der zweieinhalb bis sechsjährigen<br />

Jungen und Mädchen unverzichtbar sind. Die Ziele in den einzelnen Bildungsfeldern der<br />

Rahmenrichtlinien sind zwar klar dargestellt, die praktischen Handlungsanleitungen<br />

fehlen aber weitgehend und so fühlen sich viele Fachkräfte überfordert.<br />

Es gibt im deutschsprachigen Raum zwar allerlei Literatur zu Theorie und Praxis der<br />

verschiedenen, eher neuen Bildungsschwerpunkte in den Rahmenrichtlinien; so auch für<br />

das Bildungsfeld Mathematik. Aber zu dieser Auseinandersetzung müssen pädagogische<br />

Fachkräfte, die im Beruf stehen, erst einmal Zeit finden. Zudem ist es in der Fülle der<br />

Angebote schwierig den Durchblick zu gewinnen und das Nützliche vom Überflüssigen<br />

zu trennen.<br />

Einzelne engagierte Fachkräfte haben sich bereits selbständig auf den Weg des Forschens<br />

gemacht und erproben auf eigene Faust Neues. Leider finden momentan noch viele dieser<br />

erfolgreichen Versuche nicht den Weg zu anderen, suchenden Kolleginnen. Deshalb ist es<br />

gut, dass in unserem Sprengel nun verschiedene Foren entstanden sind, in denen<br />

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