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Fischnaller 2012 Mathematische Lernumgebungen

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Fachliche Grundlagen zur Unterstützung elementarer, mathematischer Bildung<br />

und unterscheiden Kinder zunächst nach ihrer Gestalt. (etwa das „Rechteckhafte“ der<br />

Tischplatte, des Fensters) und nicht nach den Eigenschaften, die die Form beschreiben.<br />

Fachkräfte können das Verständnis für Formen stärken, indem sie den Kindern vielfältig<br />

geformte Objekte und formbare Materialien zugänglich machen und sie dazu ermuntern<br />

Formen und ihre Eigenschaften zu beschreiben, zu vergleichen, Gemeinsamkeiten und<br />

Unterschiede zu suchen.<br />

Fthenakis dazu: „Variation und Reflexion tragen dazu bei, dass das Kind die<br />

grundlegende Gestalt einer bestimmten Form erkennt- auch wenn die konkreten<br />

Gegenstände mit dieser Form alle etwas unterschiedlich aussehen- und das Konzept‚<br />

‚Form’ versteht“ (Fthenakis et al. 2009, S. 125).<br />

Wittmann hat in seinen Ausführungen interessante Gedanken zur Geometrie vorgestellt<br />

und misst der Formbewusstheit denselben wichtigen Stellenwert im Bereich Geometrie<br />

zu wie der Entwicklung von numerischer Bewusstheit im Bereich der Arithmetik.<br />

Deshalb werden seine Aussagen dazu in gekürzter Form wiedergegeben.<br />

Geometrie und Entwicklung von Formbewusstheit<br />

Was ist eigentlich mit dem Begriff Geometrie gemeint? Nichts anderes als das<br />

Bewusstsein, das wir von uns selbst haben- ins Verhältnis gesetzt zu Menschen, Dingen<br />

und zum Raum. Wenn wir unsere Körperposition mit anderen Menschen im Raum, mit<br />

der Tür oder etwas anderem vergleichen, dann stellen wir eine Beziehung her und wir<br />

Menschen haben Begriffe für diese Beziehung entwickelt. Wir sagen: „Ich bin vor der<br />

Tür“ und drücken dabei unseren Standort in Verbindung mit der Tür aus. Auch Kinder<br />

verwenden geometrische Ideen, um ihre Welt zu beschreiben. Sie entdecken Kreise und<br />

können sie dann in der Umgebung überall wiederfinden: in den Pupillen, in einer Blume,<br />

bei den Reifen der Autos.<br />

Kinder erfahren geometrische Formen beim Sehen, beim Bauen, beim Formen und<br />

Zeichnen. Sie nehmen diese Formen zuerst als kompaktes Ganzes wahr und wenn sie ein<br />

Quadrat darstellen wollen, kann dabei ein Kreis herauskommen. Erst später erkennen sie<br />

einzelne Eigenschaften geometrischer Formen. Wichtig zum Verständnis der Geometrie<br />

ist neben räumlichem Denken die Fähigkeit, sich im Raum zu orientieren und die<br />

Eigenschaften von Dingen unter räumlichen Aspekten wahrzunehmen (vgl. Hoenisch<br />

2007, S. 91 f).<br />

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