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Fischnaller 2012 Mathematische Lernumgebungen

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Fachliche Grundlagen zur Unterstützung elementarer, mathematischer Bildung<br />

Hoenisch nennt die Problemlösekompetenz den Schlüssel zum Erfolg in allen Bereichen<br />

der Mathematik. Indem Kinder strittige Fragen durchdenken, lernen sie Probleme lösen<br />

und erfahren dabei, dass es unterschiedliche Wege gibt, an ein Problem heranzugehen.<br />

Sie lernen auch, dass dabei unterschiedliche Lösungen möglich sind. Schlussfolgerndes<br />

Denken ist ein Teil der Problemlösungsprozesse. Weil Wörter die Werkzeuge des<br />

Denkens sind, schaffen wir dadurch, dass wir das sprachliche Verständnis fördern, die<br />

Grundlage für schlussfolgerndes Denken.<br />

Die Welt der Kinder im Kindergarten besteht zunächst aus Dingen zum Anfassen und<br />

Manipulieren. Durch Erfahrungen, die es mit Materialien und andern Menschen macht,<br />

konstruiert es sich selber eine stabile Brücke, um vom eigenen konkreten Handeln zum<br />

Gebrauch der abstrakten Symbole der Erwachsenen zu gelangen. Dabei durchläuft es die<br />

konkrete Phase, die Übergangsphase und die abstrakte Phase, die mit den Niveaus eins<br />

bis vier aus Piagets Theorie zur kognitiven Entwicklung übereinstimmen. Die Pfeiler<br />

dieser Brücken sind die mathematischen Konzepte zum Sortieren und Klassifizieren, das<br />

Konzept Muster, das Konzept zur Zahl, zum Raum und zur Geometrie. Das Konzept zum<br />

Wiegen, Messen und Vergleichen, das Konzept zur grafischen Darstellung und Statistik.<br />

Alle diese Konzepte erwirbt sich das Kind laut Piaget, wenn die damit<br />

zusammenhängenden Tätigkeiten ihren Interessen entsprechen, die Kinder frei von<br />

emotionalen Hemmungen sind, sich nicht minderwertig fühlen und beschämt werden,<br />

wenn sie autonom sein dürfen, also eigene Entscheidungen treffen dürfen, ohne dafür<br />

vom Erwachsenen belohnt oder bestraft zu werden. Auf diese Weise geben wir Kindern<br />

Mittel in die Hand, sich neues Wissen eigenständig zu konstruieren. Wir müssen zugleich<br />

aber auch zulassen, dass sie ihre eigene Denkweise formen (vgl. Hoenisch 2007,<br />

S. 11 ff).<br />

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