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Fischnaller 2012 Mathematische Lernumgebungen

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Fachliche Grundlagen zur Unterstützung elementarer, mathematischer Bildung<br />

Damit Messinstrumente richtig genutzt werden können, muss der Umgang mit Skalen<br />

gelernt und verstanden werden. Die Messhandlung entspricht nicht mehr allein dem<br />

Aneinanderreihen und Auszählen von Einheiten, sondern beschränkt sich auf das Ablesen<br />

der Maßzahl von einer Skala. Das bereitet auch Grundschulkindern noch<br />

Schwierigkeiten, weil sie beispielsweise nicht den Anfangspunkt der Skala, sondern<br />

lediglich den Endpunkt ablesen oder sie betrachten die erste Einheit der Skala nicht als<br />

Nullpunkt, sondern beginnen dort bereits mit der Zahl eins (vgl. Gasteiger 2010, S. 57).<br />

Das Verwenden von Messinstrumenten hat jedoch offensichtlich einen hohen<br />

Aufforderungscharakter für Kinder und es gelingt ihnen teilweise erfolgreich zu messen,<br />

obwohl sie Schwierigkeiten mit willkürlichen Einheiten haben (vgl. Nührenbörger 2002,<br />

S. 77f zitiert in Gasteiger 2010, S. 57).<br />

Fthenakis (2009) empfiehlt kindgerechte Messerfahrungen als wichtige Erfahrungen im<br />

Zusammenhang mit Raum und Form, weil Messen immer unmittelbar etwas mit<br />

Raumerleben zu tun hat. Kinder erfahren dabei die räumliche Ausdehnung, die sich nach<br />

ihrer Höhe, Breite Länge oder auch Volumen und Gewicht beschreiben lässt. Bei dieser<br />

Gelegenheit erschließen sich Kinder sowohl das Konzept des Messens, als auch die<br />

Eigenschaften von Dingen.<br />

Gut ist es Kinder auch anzuregen nicht standardisierte Messinstrumente wie ihre eigenen<br />

Schritte, Becher, Fäden, … einzusetzen. Auch standardisierte Maßeinheiten (Meter, Liter)<br />

begegnen den Kindern in ihrer Lebensumwelt und sollten durch die Kommunikation und<br />

gemeinsames Tun (etwa beim Kochen, in der Werkstatt) mit ihnen erschlossen werden.<br />

Dabei entdecken die Kinder auch die Funktionen der Zahlen als Maßzahl (Fthenakis et al.<br />

2009, S.129).<br />

Auch zu Größenbereichen haben Kinder im Vorschulalter konkrete Vorstellungen. Vor<br />

allem zu den Bereichen Länge und Gewicht machen sie zahlreiche Erfahrungen in<br />

Zusammenhang mit ihrer eigenen körperlichen Entwicklung.<br />

Eine besondere Herausforderung mit Vorschulkindern ist der Größenbereich beim Geld.<br />

Er unterscheidet sich insofern von den anderen physikalischen Größen, da Geldwerte<br />

nicht objektiv messbar sind (vgl. Gasteiger 2010, S. 58). Untersuchungen ergeben, dass<br />

zu Schulbeginn unterschiedliche Vorerfahrungen vorliegen. Gerade die Probleme, Wert<br />

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