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Fischnaller 2012 Mathematische Lernumgebungen

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Bildungsphilosophie und neue Anforderungen<br />

Überbetonung des Selbstbildungspotentials deutlich und betont die Rolle der<br />

Entwicklung und Kompetenz fördernden Interaktionen, die gezielt zu gestalten sind.<br />

Somit vertritt er in Anlehnung an Mayall und Dahlberg einen sozialkostruktivistischen<br />

Ansatz und weist darauf hin, dass Lernen ein sozialer Prozess ist, der immer im Kontext<br />

stattfindet und an dessen Konstruktion das Kind selbst, die Fachkräfte, die Eltern und<br />

andere beteiligt sind.<br />

Klar streicht er heraus, „dass der Kontext für die Entwicklung des Kindes und das<br />

kindliche Lernen von zentraler Bedeutung und Entwicklungsverläufe nicht universal<br />

seien. Weiters besitze die Auffassung, Lehren in der frühen Kindheit sei das Vermitteln<br />

von einzelnen Wissenskomponenten keine Gültigkeit mehr, sondern der Lernende sei<br />

aktiv im Sinne der Rekonstruktion von sowohl inter- wie intrapsychologischer Aktion“<br />

(Fthenakis in Faust et al. 2004, S. 13).<br />

Die Rahmenrichtlinien für den Kindergarten in Südtirol ist zum Bild vom Kind, bzw. zur<br />

Thematik Selbstbildung versus Co- Konstruktion folgende Aussage anzutreffen:<br />

„Der Mensch kommt als ‚kompetenter Säugling’ zur Welt, er ist von Geburt an mit<br />

Kompetenzen ausgestattet, sowie auf Selbsttätigkeit und Selbstbestimmung hin angelegt.<br />

[…]. Jungen und Mädchen gestalten ihre Entwicklung von Anfang an aktiv mit und<br />

übernehmen entwicklungsangemessen Verantwortung. […] Im Kindergarten nehmen<br />

Kinder eine aktive Gestalterrolle in ihren Lern- und Bildungsprozessen ein, […]. Für die<br />

Entfaltung ihrer reichen Lern- und Entwicklungspotentiale sind Kinder aber immer auf<br />

die Unterstützung ihres sozialen Umfeldes und auf eine kompetente Begleitung durch ihre<br />

Bezugspersonen angewiesen“ (Deutsches Schulamt 2008, S. 14).<br />

1.3 Neue Erwartungen an die pädagogische Fachkraft<br />

Natürliche Konsequenz der Veränderungen in der Sichtweise des Kindes und der<br />

Schwerpunkte des Lernens ist, dass sich auch die Rolle der pädagogischen Fachkraft im<br />

Kindergarten verändert und von ihr andere, neue Verhaltensweisen erwartet werden:<br />

Sie soll sich jetzt vorwiegend als Lernbegleiterin sehen, die durch kompetente<br />

Interaktionsgestaltung in der Lage ist, individuell passende Lernprozesse<br />

anzuregen.<br />

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