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Fischnaller 2012 Mathematische Lernumgebungen

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Konzepte für frühe mathematische Bildung<br />

Er macht auch deutlich, dass die Materialien, die etwa in einem eigenen Mathebereich zu<br />

Verfügung stehen, die mathematische Bildung im Kindergarten ergänzen können, jedoch<br />

nicht in der Lage sind, die ganzheitliche, in das Bildungsgeschehen der Kindertagesstätte<br />

eingebettete mathematische Bildung zu ersetzen (vgl. Fthenakis et al 2009, S. 59).<br />

Diese Aussagen können eigentlich nur bekräftigt werden.<br />

Trotzdem sehe ich die reichhaltige und kompetente Ausstattung der räumlich zentrierten,<br />

mathematischen Lernumgebung als Sprungbrett für pädagogische Fachkräfte und Kinder<br />

an, um die Mathematik für sich zu entdecken und mit dem noch unbekannten<br />

Bildungsbereich intensive Erfahrungen zu sammeln. Allmählich kann dann der gesamte<br />

Kindergarten als Ideenpool für mathematisches Entdecken und die weitere Vertiefung des<br />

Verständnisses genutzt werden.<br />

Aus meiner Erfahrung als Montessoripädagogin weiß ich, dass didaktische Konzepte bei<br />

gründlicher Auseinandersetzung bzw. Ausbildung das nötige Hintergrundwissen und<br />

Gerüst mitliefern, um in der Praxis auch im Bereich Mathematik handlungsfähig zu sein<br />

und die Entwicklung der Kinder auf geeignete Weise zu unterstützen.<br />

Allerdings ist mir in der Auseinandersetzung durch diese Laureatsarbeit auch klar<br />

geworden, dass z. B. auch die Montessoripädagogik nicht alle Bereiche und Bildungsziele<br />

für Mathematik aus den Rahmenrichtlinien so ohne weiteres erfüllt, sondern dass die<br />

vorbereitete Umgebung sowohl auf der Materialebene, als auch zum Beispiel für die<br />

„Problemlösungskompetenz“ oder den Bereich „Strategien entwickeln“ weniger zu bieten<br />

hat als andere Konzepte, dafür für elementare Erfahrungen mit Mengen, Formen, Ziffern<br />

und Zahlen sehr viel bereithält. Auch hat mir die Erfahrung der letzten Jahre bei der<br />

Weiterentwicklung der „Vorbereiteten Umgebung“ für Mathematik gezeigt, dass durch<br />

die Anregungen aus anderen Konzepten und eigenen Ideen, die Möglichkeiten der Kinder<br />

zum Zählen, zum gemeinsamen Spielen und Lösungen finden, zum Entdecken, ergänzt<br />

werden können.<br />

Viele interessante, selbst hergestellte Materialien, die ich auf besondere Weise vorbereitet<br />

habe, damit sie auch einen mathematischen Aspekt haben (z. B Sortieren, Kategorien<br />

finden) haben den Mathematikbereich verändert. Ich habe so auch bemerkt, dass das<br />

Interesse der Kinder für Mathematik gewachsen ist und dass sie beispielsweise die am<br />

Boden angebrachten nummerierten Fußtritte, mehrmals täglich, zählend auf- und<br />

abschreiten.<br />

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