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Fischnaller 2012 Mathematische Lernumgebungen

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Fachliche Grundlagen zur Unterstützung elementarer, mathematischer Bildung<br />

die für dieses Stadium charakteristisch sind“ (Mischo 2009, S. 85). Soziale Unterweisung<br />

und Anleitung von Lernprozessen, wie etwa gezielte pädagogische Förderung, können<br />

laut Piaget das Voranschreiten des Kindes in die nächste Phase nicht beeinflussen aber<br />

beschleunigend wirken (vgl. Baacke 1999, S. 180f). Eine „stimulierende und<br />

explorationsfördernde Umwelt“ kann aber auch zur kognitiven Entwicklung beitragen<br />

(Lohaus u.a. 2010, S. 105).<br />

Die Stadien der kognitiven Entwicklung nach Piaget<br />

Die Stadien der kognitiven Entwicklung sind in Bezug auf die Entwicklung<br />

mathematischen Denkens von großer Bedeutung. Dabei wird ersichtlich, dass Kinder in<br />

unterschiedlichen Entwicklungsstufen unterschiedliche Weltbilder einnehmen. Die<br />

Bedeutung der Umwelt und deren Reize dürfen dabei aber nicht außer Acht gelassen<br />

werden. So sagt bereits Baacke (1999, S. 179) in Bezug auf die kindliche Aneignung von<br />

mathematischen Denkweisen Folgendes: „Im funktionalen Wechsel von Assimilation<br />

(…) und Akkomodation (…) entsteht in der Aktivität des Kindes, das sich mit der<br />

Umwelt auseinandersetzt, ein dynamisches Gleichgewicht (Äquilibration).“<br />

Piagets Stufentheorie der Intelligenzentwicklung beruht auf der Auswertung<br />

jahrzehntelanger Beobachtungen des Verhaltens und Denkens von Kindern von der<br />

Geburt bis zur Adoleszenz. Beobachtet wurde dabei eine Vielzahl von Inhalten und<br />

Gegenständen (vgl. Reusser 2006, S. 124). Die für eine Entwicklungsphase oder<br />

Entwicklungsstufe charakteristischen Verhaltensweisen und kognitiven Fähigkeiten<br />

markieren dabei jeweils die obere Leistungsgrenze der betreffenden Stufe (vgl. ebd.<br />

S. 181f).<br />

Aufgrund dieser Beobachtungen hat Piaget folgende Entwicklungsstufen formuliert:<br />

1. das Säuglingsalter oder die Entwicklung der sensomotorischen Intelligenz (0 – 2 Jahre)<br />

2. das voroperatorische Denken im Kleinkind- und Vorschulalter (ca. 2 – 7 Jahre)<br />

3. das konkret – operatorische Denken wird stabil, systemhaft und beweglich (ca. 7 – 11<br />

Jahre)<br />

4. die formalen Operationen – das Denken wird wissenschaftlich (ca. ab 11 Jahren)<br />

(vgl. Reusser 2006, S. 124ff).<br />

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