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Fischnaller 2012 Mathematische Lernumgebungen

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Fachliche Grundlagen zur Unterstützung elementarer, mathematischer Bildung<br />

unterscheiden und die Theorie mit Praxisbeispielen und Beobachtungsbeschreibungen<br />

benutzerfreundlich und verständlich darstellen. In Kapitel 4 werden weitere Anregungen<br />

aus diesem Konzeptbuch vorgestellt.<br />

Zunächst möchte ich aber noch anführen, welche Sicht Mathematiker,<br />

Mathematikdidaktiker bzw. Bildungswissenschaftler und Bildungspraktiker selbst von<br />

Mathematik haben, weil dadurch auch unsere Sicht auf das Fach verändert wird und dies,<br />

wie wir bereits gehört haben, für die gute Lernbegleitung unerlässlich ist.<br />

Die heutige Mathematikprofessorin Susanne Steinweg (2001) deutet in ihrer Dissertation<br />

bereits auf die veränderte Sichtweise unter den Experten hin:<br />

„Wenn Mathematik nicht als fertiges Produkt, sondern als menschliche Aktivität<br />

verstanden wird, kann sie in ihrer Schönheit und besonders in ihren Mustern faszinieren“<br />

(Steinweg 2001, Vorwort).<br />

3.1.1 Mathematik als Tätigkeit<br />

„Der berühmte Mathematiker Hans Freudenthal definiert die Mathematik in seinem Werk<br />

„Mathematik als pädagogische Aufgabe“ als Tätigkeit. Er wendet sich damit gegen die<br />

althergebrachte Auffassung von Mathematik als Fertigprodukt, die deshalb entsteht, weil<br />

in der mathematischen Literatur nur die Ergebnisse der Forschung veröffentlicht werden.<br />

„Daß (sic) es neben der Mathematik noch Mathematik als Tätigkeit gibt, weiß jeder<br />

Mathematiker unbewußt (sic), aber nur wenigen scheint es bewußt zu sein, und da es nur<br />

selten betont wird, wissen Nichtmathematiker es gar nicht“ (Freudenthal 1973 zitiert in<br />

Steinweg 2001, S. 23).<br />

Freudenthal beschreibt die mathematische Tätigkeit als Tätigkeit des Ordnens der Welt<br />

und ihrer Phänomene einerseits und andererseits als Tätigkeit, in der die Mathematik<br />

selbst zum Gegenstand des Ordnens wird. Da sich Ordnungssysteme ständig ändern, ist<br />

es für Freudenthal schwer, auf die Frage: Was ist Mathematik? zu antworten. „Die<br />

Mathematik ist eben niemals fertig- alle, die ein System anbeten, mögen es sich gesagt<br />

sein lassen“ (Freudenthal 1973, verglichen bzw. zitiert in Steinweg 2001, S 23).<br />

In seinen Ausführungen hält sich Freudenthal an die HIELE’sche Stufen Theorie. Diese<br />

Theorie besagt, dass die mathematische Auseinandersetzung in verschiedenen Phasen<br />

verläuft:<br />

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