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Fischnaller 2012 Mathematische Lernumgebungen

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Schwächen<br />

Konzepte für frühe mathematische Bildung<br />

Die Ergiebigkeit der Möglichkeiten bzw. die Aufforderung zum Finden von<br />

Beziehungen, Merkmalen, Ordnungen ist bei vielen der vorgestellten Materialien gering.<br />

Im Buch sind für Maß, Zahl und Form jeweils drei Materialien beschrieben, nur wenige<br />

Materialien können im Arrangement wirklich überzeugen. Außer den Würfeln<br />

(Royar/Streit 2010, S. 34) sind keine Materialien in ihrem Aufgabengehalt ergiebig. Am<br />

ehesten interessant sind noch die Anregungen für den Bereich Maß: Erfahrungen mit<br />

Waagen und mit bunten Seilen, die zum Messen von Längen einladen. Aber auch hier<br />

erwarte ich mir mehr Struktur, die vom Material ausgeht, wie zum Beispiel, dass im<br />

vorbereiteten Korb 10 Seile unterschiedlicher Länge mit gleicher Farbe vorhanden sind<br />

oder dass jeweils fünf Mal zwei Seile pro Farbe mit je gleicher Länge vorhanden sind,<br />

damit die Struktur auch für Kinder erkennbar und zum Ordnen und Vergleichen<br />

auffordert.<br />

Die Lernumgebung soll nämlich kein Ort sein, an dem sich ein Sammelsurium von<br />

Materialien befindet, mit denen man irgendetwas tun kann, sondern es müssen vom<br />

Material selbst Anregungen ausgehen, die zum Ordnen, Strukturieren, Vergleichen<br />

anregen und nicht nur zur Dekoration herausfordern. Mathematik heißt Muster und<br />

Beziehungen wahrnehmen. Wie soll das in einer Gruppe von 25 Kindern in einer<br />

Lernumgebung gelingen, wenn nicht mit Unterstützung durch gut arrangiertes Material?<br />

Aus Beobachtungsbeschreibungen im Buch ist auszumachen, dass die Kinder auch bei<br />

Basiserfahrungen relativ viel Anregung durch die Lernbegleiterin gebraucht haben (ebd.<br />

S. 52). Auch dies deutet darauf hin, dass die Materialien sehr offene Aufgaben sind, die<br />

zu wenig Struktur beinhalten.<br />

Kritische Anmerkungen zur Aufgabenqualität von Materialien in einer<br />

mathematischen Lernumgebung<br />

Aufgabenqualität bei Materialien für elementare Bildung bedeutet für mich, dass die<br />

Materialien auch von sich aus zu strukturierten oder strukturierenden Erfahrungen<br />

auffordern. Offene Einstiegsfragen zur grundsätzlichen Verwendung des Materials, wie:<br />

„Was kann man mit so einem Seil alles machen?“ (Royar/Streit 2010, S. 52) können in<br />

einer Gruppensituation bei der ersten Einführung gut einsetzbar sein, in der freien<br />

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