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Tagungsband - UFZ

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’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />

Einfluss des Hochwassers 2002 auf die Wassergüte der Elbe in Tschechien<br />

Jirí Medek, Petr Martínek, Stanislav Verner<br />

Povodí Labe, státní podnik, Víta Nejedlého 951, CZ-500 03 Hradec Králové, Tel. +420 495 088 740,<br />

Fax +420 495 088 742, medek@pla.cz<br />

Durch die extremen Niederschläge im fast ganzen Einzugsgebiet der Moldau kam es auf der<br />

Moldau und nachfolgend auf der Elbe zu einem verheerenden Hochwasser. Der Scheitelabfluss<br />

der Moldau (ca. 5300 m³/s (Q 500 )) hatte maßgebenden Einfluss auf die Durchflusssituation an<br />

der tschechischen Elbe. Der Durchfluss der tschechischen Mittleren Elbe war relativ günstig<br />

und betrug ca. ein Zehntel des Moldaudurchflusses (Scheitelabfluss ca. 529 m³/s). Der Hochwasserdurchfluss<br />

an der tschechischen Unteren Elbe wurde durch riesigen Flächenüberschwemmungen<br />

im Mündungsgebiet der Moldau in die Elbe reduziert., welche an der Elbe bis<br />

20 Kilometer oberhalb des Zusammenflusses reichten.<br />

Die Flächenüberschwemmungen bei Litomerice, wo ein See von 20 Kilometer Länge und 8<br />

Kilometer Breite entstand, hatten einen ähnlichen Einfluss auf die Durchflussreduktion im<br />

Profil Ústí nad Labem (ca. 5100 m³/s (Q 250 ) ).<br />

Die staatliche Wasserwirtschaftsbetriebe Povodí Labe s. p. und Povodí Vltavy s. p. als Einzugsgebietverwalter<br />

für die Elbe und die Moldau, untersuchten während des Hochwassers an den<br />

ständigen Untersuchungsstellen die Beschaffenheit des Wassers und der Flusssedimente, d.h.<br />

die regelmäßigen Untersuchungen wurden nicht unterbrochen. Die Untersuchungen wurden<br />

jedoch darüber hinaus um eine Reihe von Sondermessstellen erweitert, denn in Folge des hohen<br />

Wasserstands standen eine Reihe von kommunalen und industriellen Kläranlagen (z. B. die<br />

Prager Kläranlage) sowie eine Vielzahl von Industriebetrieben mit der potentiellen Gefahr einer<br />

Umweltschädigung (z. B. Spolana Neratovice) unter Wasser. Die Elbe-Messstellen für die<br />

Sonderuntersuchungen wurden nach zwei Gesichtspunkten ausgewählt. Die Messstellen<br />

mußten gut die problematischen Lokalitäten betreffen und mußten auch bei Hochwasser gut<br />

zugänglich sein. An der Elbe wurde die außerordentliche Wassergüteüberwachung an drei<br />

Messstellen durchgeführt: Obríství-Štepán, Roudnice n.L. und Decín. Der Umfang der Untersuchungen<br />

zur Beschaffenheit des Wassers und der Sedimente entsprach überwiegend dem<br />

Parameterumfang des Internationalen Messprogramms der IKSE, das die klassischen organischen<br />

Stoffe, Nährstoffe, allgemeine chemische Parameter, Schwermetalle, spezifische organische<br />

Stoffe und die bakterielle Belastung des Wassers umfasst.<br />

Während der Sonderuntersuchungen vom 16.08. bis 10.09.2002 wurden an den Elbe-Messstellen<br />

Obríství (bzw. Štepán), Roudnice n. L. und Decín mindestens 7 bis 11 Wasserproben<br />

genommen, die im Labor auf bis zu 160 Güteparameter analysiert worden sind. Von der Bewertung<br />

ausgeschlossen wurden Parameter, die über die gesamte Dauer der Sonderuntersuchungen<br />

und während der Standardüberwachung ständig Werte unter der Nachweisgrenze aufwiesen.<br />

Alle übrigen Parameter wurden einer statistischen Aufbereitung unterzogen. Durch den<br />

Vergleich der Messergebnisse für die Messstellen Roudnice n. L. und Decín wurde ermittelt,<br />

dass die Wasserbeschaffenheit an beiden Messstellen annähernd gleich oder bei einer Reihe von<br />

Parametern an der Messstelle Roudnice n. L. günstiger sind.<br />

Für die Messstellen Obríství und Decín wurden die statistischen Kennziffern für die Zeit der<br />

Sonderuntersuchungen mit ähnlichen statistischen Kennziffern der Standardüberwachung in<br />

den Jahren 2000 und 2001 sowie mit den Immissionsgrenzwerten laut der Regierungsverordnung<br />

82/1999 der Gesetzsammlung für die übrigen Oberflächengewässer verglichen.<br />

Die Daten der Gewässergütesonderuntersuchungen von den Elbe-Messstellen Obríství (oberhalb<br />

der Moldaumündung) und Decín (zusammengefasste Daten der Messstellen ober- und<br />

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