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Tagungsband - UFZ

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’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />

Schadstoffe und Radionuklide in urbanen Räumen des Elbe- und<br />

Muldeeinzugsgebietes<br />

Peter Popp 1 , Wolf v. Tümpling 2 , Klaus Freyer 1 , Matthias Lincke 1 , Matthias Schreiber 1 ,<br />

Hanns-Christian Treutler 1 , Rainer Wennrich 1<br />

Umweltforschungszentrum Leipzig Halle GmbH<br />

1 Sektion Analytik Leipzig, Permoserstr. 15, 04318 Leipzig, Tel 0341/235-2408, Fax 0341/235-2625,<br />

popp@ana.ufz.de<br />

2 Sektion Gewässerforschung Magdeburg, Brückstr. 3a, 39114 Magdeburg, Tel 0391/810-9300, Fax 0391/<br />

810-9150, tuempling@gm.ufz.de<br />

1 Zielstellung<br />

Durch die Überschwemmung von Siedlungsbereichen mit belasteten Flusswässern kam es<br />

während des Hochwassers vom August 2002 zu Schlammablagerungen in diesen Gebieten, die<br />

Gefährdungen nicht ausschließen. Ziel der Arbeiten ist es, die festen Ablagerungen der Flut<br />

bzw. Böden in ausgewählten urbanen Nutzungsbereichen, die überflutet waren (insbesondere<br />

Kinderspielplätze, Sportplätze, Erholungs- und Freizeitparks und Kleingärten) zu untersuchen.<br />

Als relevante Parameter wurden Schwermetalle, Arsen, Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW),<br />

polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAHs), Organochlorpestizide, polychlorierte<br />

Biphenyle (PCBs) und Radionuklide ausgewählt.<br />

2 Probenahme und Analysenmethoden<br />

Probenahmen erfolgten im Bereich der Elbe in Wehlen, Pirna, Heidenau, Dresden, Riesa,<br />

Belgern, Dessau, Gübs, Magdeburg und im Bereich der Mulden in Glauchau, Rochlitz, Nossen,<br />

Döbeln, Grimma, Eilenburg, Bitterfeld, Raguhn in der Zeit vom 09.12.2002 - 11.06.2003 an<br />

insgesamt 39 Probenahmestandorten, wobei jeweils zehn Einzelproben zu einer Mischprobe<br />

vereinigt wurden. Die Beprobungstiefe wurde nutzungsorientiert festgelegt (Kinderspielflächen,<br />

Wohngebiete, Park- und Freizeitanlagen, Industriebrachen: 0 - 10 cm, Nutzgärten, Ackerflächen:<br />

0-30 cm). Der Probentransport erfolgte unter Kühlung. Einzel- und Mischproben<br />

werden bei -20 °C gelagert. Vor der Analyse wurden die Proben gefriergetrocknet (für die<br />

Bestimmung der Organika) bzw. bei 105 °C getrocknet.<br />

Um Aussagen über die Gesamtkonzentrationen sowie die Bioverfügbarkeit von As und Schwermetallen<br />

zu erhalten, wurden die RFA, die Elution mit Königswasser und eine sequenzielle<br />

Extraktion mit dem dreistufigen BCR-Verfahren /1/ eingesetzt. Bei der sequentiellen Extraktion<br />

sind dabei die im ersten Fraktionierungsschritt mobilisierbaren Gehalte von besonderem Interesse<br />

für die Abschätzung des Gefährdungspotentials.<br />

Für die gammaspektrometrischen Messungen werden HPGe Coaxial Low-Energy Detektoren,<br />

n-type mit einem aktiven Volumen von 39 cm³ und einem Berylliumfenster mit 0,5 mm Dicke<br />

eingesetzt. Die Kalibrierung erfolgt mit einem zertifizierten Referenzmaterial der Internationalen<br />

Atomenergiebehörde.<br />

Die Extraktion von PAHs, PCBs und Organochlorpestiziden aus der Feinkornfraktion < 2mm<br />

erfolgt mit der Beschleunigten Lösemittelextraktion (ASE 200, Dionex); nach den notwendigen<br />

clean-up-Schritten werden die PAHs mittels HPLC und Fluoreszenzdetektion bestimmt, die<br />

Analyse der übrigen Verbindungen erfolgt mit GC/MS. Die Bestimmung des Gehaltes an<br />

MKW wird gaschromatographisch gemäß Entwurf der DIN ISO 16703 durchgeführt.<br />

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