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Tagungsband - UFZ

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’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />

Tabelle:<br />

Gefundene Höchstwerte organischer Schadstoffe in Boden- und Sedimentproben auf<br />

Grünland in den Überschwemmungsgebieten der Elbe und Mulde nach dem Hochwasserereignis<br />

im August 2002<br />

Grünland<br />

Parameter n Höchster Wert Vergleichswert<br />

n Vergleichs-<br />

Mittelwert<br />

(mg/kg)<br />

(mg/kg) wertüber-<br />

(mg/kg)<br />

schreitung<br />

B(a)P 112 0,831 1 - 0,153<br />

-HCH 112 53 10 2 0,7<br />

PCB 111 0,4 0,2 1 0,04<br />

DDT 112 86,1 80 1 1,63<br />

HCB 112 4,1 8 - 0,16<br />

Dioxine 10 870 . 10 –6 1.000 . 10 –6 - 360 . 10 –6<br />

MKW 112 100 13,11<br />

Bei Benzo(a)pyren wurde zum Vergleich der Prüfwert aus der Bundes-Bodenschutz- und<br />

Altlastenverordnung für den Wirkungspfad Boden-Nutzpflanze, Nutzungsart Ackerbau, Nutzgarten,<br />

herangezogen, bei β-HCH, DDT und Hexachlorbenzol der Prüfwert für den Wirkungspfad<br />

Boden-Mensch, Nutzungsart Wohngebiet, bei Dioxinen der Maßnahmenwert für den<br />

Wirkungspfad Boden-Mensch, Nutzungsart Wohngebiet. Natürliche MKW-Gehalte im Boden<br />

betragen 10…100 mg/kg /3/. Prüfwerte sind Werte, bei deren Überschreiten - im Gegensatz zu<br />

Maßnahmenwerten - nicht zwangsläufig eine Gefahrenlage anzunehmen ist.<br />

Insgesamt hat das Hochwasser im August 2002 die landwirtschaftlichen und gärtnerischen<br />

Pflanzenbestände mehr physisch vernichtet als dass ihre Verwertung durch die stoffliche Belastung<br />

eingeschränkt worden wäre. Die Beachtung der Empfehlungen /4/, wie sie vom Ministerium<br />

für Landwirtschaft und Umwelt gemeinsam mit dem Ministerium für Arbeit, Frauen,<br />

Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt für den Umgang mit landwirtschaftlich<br />

und gärtnerisch genutzten Flächen in den Überschwemmungsgebieten herausgegeben wurden,<br />

mindert die Hochwasserauswirkungen auf die neue Vegetation.<br />

Alle ausgewerteten Untersuchungsergebnisse stehen digital zur Verfügung, ebenso wie eine<br />

Dokumentation der Probennahmeorte /5/.<br />

3 Ausblick<br />

Dass durch das Hochwasserereignis im August 2002 keine Verschlechterung der stofflichen<br />

Belastung in den Überschwemmungsgebieten der Elbe und Mulde eingetreten ist, kann über die<br />

insgesamt bestehende Belastung nicht hinwegtäuschen. Den zuständigen Behörden obliegt es,<br />

den Anhaltspunkten für das Vorliegen schädlicher Bodenveränderungen nachzugehen. Die<br />

Forderungen der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung an die Beprobungsdichte<br />

empfehlen dabei eine Konzentration der Beprobungskapazitäten auf Teilflächen, wenn<br />

Vorkenntnisse eine Hypothese über die räumliche Verteilung der Schadstoffe dies gestatten.<br />

Bisherige Kenntnisse deuten auf eine enge Kopplung der stofflichen Belastung mit der Bodenbeschaffenheit<br />

hin, die ihrerseits von den Sedimentationsbedingungen und damit von der<br />

Geländegestalt abhängt. Bodenkartierungen im notwendig großen Maßstab sowie digitale<br />

Geländemodelle stehen jedoch nicht flächendeckend zur Verfügung. Eine Ausgrenzung der zu<br />

untersuchenden Teilflächen ist deshalb erst möglich, wenn die Daten der beabsichtigten Höhenvermessung<br />

der Überschwemmungsgebiete sowie die bodenkundliche Interpretation der vorliegenden<br />

Bodenschätzungsdaten in digitaler Form vorliegen werden.<br />

Seit dem Jahre 2001 fördert das Umweltministerium des Landes Sachsen-Anhalt ein<br />

Forschungsvorhaben des Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle zum Thema "Gefahrenab-<br />

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