Tagungsband - UFZ
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<strong>Tagungsband</strong> Statusseminar des BMBF-Ad-hoc-Verbundprojektes in Freiberg, 27.-29.08.2003<br />
hierbei unberücksichtigt. Zink verteilt sich in den Tschernitzen aus Auenschluffen relativ<br />
gleichmäßig auf alle Fraktionen, ca. 50 % sind im potentiell mobilisierbarem Pool gebunden. In<br />
den Gleyen aus Auenschlufftonen sind bis zu 10 % mobil, ansonsten ist Zn präferentiell in<br />
amorphe und kristalline Fe-Oxide und die Residualfraktion okkludiert. Cd und Ni werden bei<br />
niedrigen pH-Werten mobilisiert und können in die Bodenlösung gelangen, weshalb eine potentielle<br />
Gefährdung für Grundwasser und Pflanzen nicht auszuschließen ist. Cu und Pb sind mobilisierbar<br />
und können bei Milieuänderungen aus der organischen Bodensubstanz freigesetzt<br />
werden und in die Bodenlösung gelangen. Cr verhält sich immobil im Boden, weshalb von<br />
diesem Element eine sehr geringe Gefährdung ausgeht. (Overesch, 2002; Rinklebe et al., 2002).<br />
4 Mobile Schwermetalle in der Bodenlösung<br />
Die Schwermetalle in der Bodenlösung unterliegen aufgrund des Wechsels zwischen Trockenheit<br />
und Überflutung einer enorm hohen Dynamik. Bis zu 98 % der zeitlichen Variabilität der<br />
mobilen Schermetalle in der Bodenlösung im Freiland sind mittels multiblen Korrelationen von<br />
Bodenparametern nachweis- und quantifizierbar. Der Einfluß von gelöstem organischem<br />
Kohlenstoff (DOC), Bodenfeuchte und pH-Wert dominiert und könnte zur Prognose der Mobilisierung<br />
von Cd und Zn genutzt werden.<br />
5 Schwermetallen und Arsen im bodennahen Grundwasser<br />
Bei Arsen, Blei, Nickel und Cadmium treten teilweise Grenzwertüberschreitungen nach der<br />
TRINKWASSERVERORDNUNG (TVO)(2001) auf, so dass ein weiteres Monitorring dringend<br />
notwendig ist. Nach der vorliegenden Datenlage und dem bisherigen Kenntnisstand<br />
scheint durch die erhöhten Gehalte von Quecksilber, Chrom, Zink und Kupfer in Auenböden<br />
der Elbe hingegen keine akute Gefahr im Sinne der TRINKWASSERVERORDNUNG<br />
(TVO)(2001) für das bodennahe Grundwasser zu bestehen. (Rinklebe et Neue, 2003).<br />
6 Schwermetalle und Arsen in Pflanzenarten<br />
Abb. 2 und 3 zeigen exemplarisch die Arsen- und Cadmiumkonzentrationen in Wiesenfuchsschwanz<br />
(Alopecurus pratensis), Gemeinem Beifuß (Artemisia vulgaris), Gemeiner Quecke<br />
(Elymus repens), Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea) und Großer Brennessel (Urtica dioica)<br />
auf einer Tschernitza aus Auenschluff in Wörlitz zum zweiten Erntetermin (Sommer).<br />
Das Wiesenfuchsschwanzgras ist eine im Auengrünland häufig bestandesbildende, weit<br />
verbreitete Pflanze, welche eine hohe Futterqualität besitzt. Alopecurus pratensis weist die<br />
höchsten Arsenkonzentrationen der untersuchten Pflanzenarten auf (Abb. 2). Artemisia vulgaris<br />
hingegen scheint präferenziell Cadmium zu akkumulieren (Abb. 3).<br />
7 Schwermetalle im Grünlandaufwuchs<br />
Im Grünlandaufwuchs der Böden mit erhöhten Schwermetall- und Arsenkonzentrationen liegen<br />
die Cd-, Hg- und As- Gehalte teilweise über den Grenzwerten der Futtermittelverordnung<br />
(beispielhaft Abb. 4).<br />
Ungewaschene Proben zeigen in der Regel im arithmetischen Mittel höhere Elementgehalte als<br />
gewaschene. Insbesondere am Standort P1 sind die Cd-Gehalte in den ungewaschenen Proben<br />
stark gegenüber den gewaschenen Proben erhöht (Abb. 4).<br />
8 Konsequenzen - Forschungs- und Handlungsbedarf:<br />
• Monitorring in Boden, Wasser und Pflanzen<br />
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