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Tagungsband - UFZ

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<strong>Tagungsband</strong> Statusseminar des BMBF-Ad-hoc-Verbundprojektes in Freiberg, 27.-29.08.2003<br />

Behörden des Landes Sachsen-Anhalt betrafen die Beprobungen die freie Fläche und nicht die<br />

kommunalen Innenbereiche. Die Beprobung der ausgewählten Flächen erfolgte für Sedimentproben<br />

oberflächennah, für Bodenproben bei Grünlandflächen in 0-10 cm und bei Ackerflächen<br />

in 0-10 und 10-30 cm. Im Vergleich mit den früheren Ergebnissen konnten damit Aussagen zum<br />

Einfluss des Überschwemmungsereignisses tiefendifferenziert gewonnen werden.<br />

2 Bewertung der Ergebnisse<br />

Insgesamt hat das Landesamt für Umweltschutz an 75 Stellen Proben genommen. Nur an 65<br />

Stellen waren auch gleichzeitig Proben vom Hochwassersediment möglich. Es wurden 157<br />

einzelne Proben ausgewertet.<br />

Im Ergebnis ist festzustellen, dass durch das Hochwasser im August 2002 im Allgemeinen<br />

keine Verschlechterung der stofflichen Belastung der Böden in den Überschwemmungsgebieten<br />

der Elbe und der Mulde eingetreten ist. Im Wesentlichen unterscheidet sich die Situation<br />

der stofflichen Bodenbelastung vor und nach dem Hochwasser nicht.<br />

Auffällig ist die große Schwankungsbreite bei den Untersuchungsergebnissen aller Schwermetalle<br />

und Arsen (Abb 1). Die Maßnahmenwerte der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung<br />

für die Grünlandnutzung sind im Falle von Arsen und Quecksilber regelmäßig<br />

überschritten, ebenso wie vor dem Hochwasserereignis. Die Streubreite der gemessenen<br />

Konzentrationen für Arsen ist vor dem Hochwasserereignis vielfach deutlich höher als zur Zeit<br />

des Hochwassers. Bei Kupfer treten Überschreitungen der Maßnahmenwerte von 200 mg/kg ab<br />

Elbe-km 330 bei Magdeburg auf. Dieser Maßnahmenwert für Kupfer gilt für die Grünlandnutzung<br />

durch Schafe; andernfalls liegt der Maßnahmenwert bei 1300 mg/kg und wird in keinem<br />

Fall erreicht. Die Konzentrationen von Cadmium, Blei und Nickel erreichen die Maßnahmenwerte<br />

nach dem Hochwasserereignis nicht. Für Quecksilber ist die Tendenz einer stärkeren<br />

Belastung oberhalb der Saalemündung (Elbe-km 290) zu erkennen, die sich im weiteren Elbeverlauf<br />

fortsetzt. Dieser Sachverhalt wird in Abbildung 2 deutlich. Ein Anstieg der Arsenkonzentrationen<br />

auf Flächen durch den Einfluss der Mulde bei Dessau ist erkennbar<br />

(Muldemündung bei Elbe-km 260), dieser ist jedoch räumlich begrenzt. Im Überschwemmungsbereich<br />

der Mulde ist die Arsenbelastung stark ausgeprägt, die Maßnahmenwerte sind<br />

z.T. deutlich überschritten.<br />

Auffallend ist, dass kritische Bodenbelastungen (vgl. Arsen und Quecksilber) auf die Überschwemmungsgebiete<br />

beschränkt sind. Die während der Flutkatastrophe aufgrund von Deichbrüchen<br />

einmalig überschwemmten Flächen weisen in keinem Fall eine Überschreitung der<br />

Maßnahmenwerte auf.<br />

Zwar ist eine schwach ausgeprägte Tendenz zunehmender Arsen-Gehalte mit zunehmender<br />

Bindigkeit der Böden erkennbar, Häufigkeit und Dauer von Überflutungsereignissen scheinen<br />

aber als Einflussfaktoren bedeutender zu sein. Überschwemmungsereignisse werden durch die<br />

Reliefverhältnisse gesteuert - so erklärt sich, dass in relativ geringen Abständen deutlich<br />

voneinander abweichende Schadstoffgehalte gemessen werden. Abbildung 3 zeigt ein Höhenprofil<br />

zur Verdeutlichung der Reliefunterschiede.<br />

Deutliche Unterschiede der Schadstoffkonzentrationen zwischen oberflächennaher Boden- und<br />

zugehöriger Sedimentprobe sind nicht festzustellen, auch wenn die Schwermetallkonzentration<br />

der oberflächennahen Bodenproben vielfach geringfügig höher ist als jene der Sedimentproben.<br />

Ein Tiefengradient ist nachweisbar; bereits in der zweiten Tiefenstufe (10 - 30 cm) ist eine deutliche<br />

Abnahme der Arsen- und Quecksilbergehalte festzustellen.<br />

Für organische Schadstoffe liegen Untersuchungsergebnisse 'vor dem Hochwasserereignis'<br />

vom jeweiligen Untersuchungsauftrag abhängige Messungen ausgewählter Summenparameter<br />

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