20.11.2013 Aufrufe

Tagungsband - UFZ

Tagungsband - UFZ

Tagungsband - UFZ

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />

kungsbereich des Jahres 2001. Erhöht waren in der Mulde hingegen die α- und β-HCH-Gehalte,<br />

die wahrscheinlich auf Abschlämmungen von Altlasten in Sachsen zurückzuführen sind. Als<br />

weitere Quelle für HCH kommen Altlasten im Bitterfelder Raum in Frage. In der Elbe wurden<br />

in Wittenberg für Atrazin bei zwei Einzelwerten (0,150 µg/l und 0,11 µg/l) am 17.08.02 und am<br />

19.08.02 Überschreitungen des Qualitätsziels von 0,1 µg/l festgestellt. In der Mulde gab es eine<br />

Qualitätszielüberschreitung lediglich für Parathion-Methyl bei einem Einzelwert von 0,027 µg/<br />

l, deren Ursache in Altlasten im Bitterfelder Raum gesehen wird. Für Simazin wurde während<br />

des Hochwassers ein Maximalwert von 0,1 µg/l gefunden. Dieser Wert entspricht dem Qualitätsziel.<br />

Für Simazin häuften sich die Positivbefunde im Zeitraum vom 22.08.02 bis 26.08.02.<br />

Bei den PAK traten Qualitätszielüberschreitungen von Einzelwerten sowohl in der Elbe als<br />

auch in der Mulde auf.<br />

Für den Kohlenwasserstoffindex wurden in Magdeburg erhöhte Werte bis maximal 0,62 mg/l<br />

am 20./21.08.02 gemessen, die vermutlich auf ausgelaufenes Heizöl zurückzuführen waren.<br />

Infolge des Hochwassers gingen die Chlorophyll-a-Werte in der Mulde und in der Elbe sehr<br />

stark zurück (< 10 mg/m³). Mit Rückgang der Schwebstofffracht und mit sinkenden Wasserständen<br />

kam es wieder zu einem leichten Anstieg der Werte. Im September entsprachen die an<br />

den beiden Elbemessstellen ermittelten Chlorophyll-a-Werte wieder dem für diese Jahreszeit<br />

üblichen Phytoplanktonaufkommen. In der Mulde wurden bereits ab 23.08.2002 wieder für<br />

diesen Muldeabschnitt typische Werte erreicht.<br />

Zu Beginn des SMP wurden in der Elbe und in der Mulde sehr hohe Werte für die untersuchten<br />

mikrobiologischen Kenngrößen Koloniezahl, coliforme und fäkalcoliforme Keime ermittelt.<br />

Dabei wurden die Maximalwerte des Vorjahres zum überwiegenden Teil deutlich überschritten.<br />

Mit Rückgang der Wasserstände gingen auch die Keimzahlen zurück. Ab Ende August<br />

bewegten sich die ermittelten Werte für die mikrobiologischen Kenngrößen, abgesehen von<br />

vereinzelten Schwankungen an der Messstelle Wittenberg, wieder im Bereich der Vorjahreswerte.<br />

Die Untersuchungen des Makrozoobenthos im Frühsommer 2002 ergaben für die Elbe durchgängig<br />

die Güteklasse II (mäßig belastet). Auch an der Messstelle Mulde/Dessau konnte im Juni<br />

2002 wiederum die Güteklasse II bestätigt werden. Die ersten Untersuchungsergebnisse des<br />

Makrozoobenthos nach dem Hochwasserereignis zeigten keine wesentlichen Veränderungen<br />

im Vergleich zum Frühsommer 2002.<br />

3 Ergebnisse des SMP schwebstoffbürtige Sedimente<br />

Die Ergebnisse des SMP schwebstoffbürtige Sedimente sind wegen des Ausfalls der Messstationen<br />

Elbe/Magdeburg und Mulde/Dessau während des HW-Scheitels nur begrenzt aussagefähig.<br />

Mit Ausnahme von Arsen lagen die ermittelten Schwermetallkonzentrationen in der Elbe im<br />

normalen Schwankungsbereich des Jahres 2001. Für Arsen wurde die Maximalkonzentration<br />

2001 bei allen Werten überschritten. Mit einem Höchstwert von 62 mg/kg wurde ca. das<br />

Doppelte der Maximalkonzentration 2001 erreicht. In der Mulde wurden die Maximalwerte des<br />

Jahres 2001 für Blei, Chrom, Kupfer, Quecksilber und Arsen überschritten. Dabei traten die<br />

größten Überschreitungen für Quecksilber, Chrom und Blei auf. Für Zink, Nickel und Cadmium<br />

lagen alle Werte unter den Durchschnittskonzentrationen des Vorjahres. Die höchsten Gehalte<br />

wurden überwiegend zu Beginn der Untersuchungen (Probe vom 23.08-26.08.02) festgestellt.<br />

Als Quelle für die hohe Schwermetallbelastung der Mulde werden in erster Linie bergbaubedingte<br />

Altlasten im oberen Einzugsgebiet der Mulde angesehen.<br />

Für AOX lagen die Konzentrationen im Bereich der Schwankungsbreite des Jahres 2001.<br />

82

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!