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Tagungsband - UFZ

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’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />

Was fehlt, ist<br />

1. ein abgestimmter Einsatz dieser ggfl. fortzuentwickelnden Methoden mit dem Ziel, die<br />

Kontamination der Mulde zurückzuführen und die Abgabe von Schadstoffen in die Elbe zu<br />

minimieren.<br />

2. die Verfahren so fortzuentwickeln und anzuwenden, dass eine akzeptable minimale Schadstoffabgabe<br />

auch bei Hochwassersituationen gewährleistet ist.<br />

Es ist jedenfalls nicht hinnehmbar, dass wie im August 2002<br />

• korrodierte Fässer mit reaktivem Inhalt aus einer Fassdeponie in einen gefluteten Tagebau<br />

zu stürzen drohen,<br />

• in den Alttailings die Sicherheitsmargen für die Stabilität der Dämme aufgebraucht werden,<br />

• in aufgelassene Bergwerke hochwasserführende Bäche einbrechen, die Bergwerke geflutet<br />

und große Schadstoffmengen ausgetragen werden können,<br />

• die Flutung eines Tagebaurestloches eine kontaminierte Grundwasserblase mobilisiert.<br />

Es spricht also vieles für ein nachhaltiges, Flutereignisse mit berücksichtigendes Schadstoffmanagement<br />

im Muldesystem und die Förderung entsprechender vernetzter F.u.E.- Arbeiten.<br />

Bei der Entwicklung und Durchführung eines entsprechenden Verbundprojekts sind aus meiner<br />

Sicht folgende Maßnahmenpakete zu berücksichtigen.<br />

• Erfassung und Charakterisierung bedeutender Quellen in einem Quellenkataster.<br />

• Definition sinnvoller, nachhaltiger Maßnahmen zu ihrer Beseitigung, Reduktion bzw.<br />

Sicherung.<br />

• Hydrologische Modellierung des Mulde- Flusssystems unter Berücksichtigung von Hochwasserereignissen<br />

und deren Beherrschung.<br />

• Modellierung von Transport und Ausbreitung ausgewählter Schadstoffe unter Normal- und<br />

Hochwasserbedingungen.<br />

• Entwicklung und Modellierung eines optimal abgestimmten Schadstoffrückhaltesystems<br />

für das Muldesystem unter Berücksichtigung der verfügbaren bzw. in Entwicklung befindlichen<br />

Techniken und Verfahren.<br />

• Ableitung von Gefährdungsszenarien für Hochfluten und Schadstoffausbrüche. Diese müssen<br />

auch Richtlinien für den Schutz einzusetzender Hilfskräfte enthalten.<br />

Als Vision und damit als Ergebnis eines derartigen nachhaltigen, gesamtdeutschen Maßnahmenbündels<br />

stelle ich mir ein sich selbst reinigendes, flußmäßig " atmendes" Muldesystem vor,<br />

in dem, wissenschaftlich begründet und aufeinander abgestimmt<br />

• Quellen (Altlasten) mit besonders großem Gefährdungspotential und hoher Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

beseitigt sind,<br />

• die in den Altbergwerken mobilisierbaren Schwermetalle und Arsen in diesen nutzbringend<br />

zurückgehalten werden,<br />

• Austritte aus gesicherten Halden, Tailings und Bergwerksmundlöchern in Vorflutern gefasst<br />

und durch geeignete technische bzw. naturnahe Maßnahmen dekontaminiert werden,<br />

• stark kontaminierte Flächen durch Harvestingmaßnahmen stabilisiert sind,<br />

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