Tagungsband - UFZ
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<strong>Tagungsband</strong> Statusseminar des BMBF-Ad-hoc-Verbundprojektes in Freiberg, 27.-29.08.2003<br />
gewonnenen schwebstoffbürtigen Sedimente. Durch den Ausfall der Messstationen aufgrund<br />
des Hochwassers konnte mit der Probenahme der schwebstoffbürtigen Sedimente erst am<br />
23.08.02 (Messstation Dessau) bzw. 30.08.02 (Messstation Magdeburg) begonnen werden. Die<br />
Untersuchungen der schwebstoffbürtigen Sedimente im Rahmen des SMP wurden am 30.09.02<br />
beendet.<br />
Es wurde ein umfangreiches Parameterspektrum untersucht. Neben den allgemeinen physikalisch-chemischen<br />
Parametern wurden Schwermetalle sowie elberelevante Schadstoffe und<br />
biologische Kenngrößen bestimmt.<br />
2 Ergebnisse des SMP Wasser<br />
Mit dem Extremhochwasser im August 2002 wurden im Einzugsgebiet der Elbe Schadstoffe<br />
aus Altlasten freigesetzt, belastete fluviatile Sedimente remobilisiert sowie belastete Industrieflächen,<br />
Deponien und Bergbauhalden überflutet. Ausgelaufenes Öl aus häuslichen Tanks<br />
wurde in die Gewässer eingetragen. Zusätzlich gelangten durch den Ausfall von Kläranlagen<br />
unbehandelte kommunale und industrielle Abwässer in die Gewässer. Neben den genannten<br />
Faktoren hatten in Sachsen-Anhalt außerdem großflächige Überflutungen infolge von Deichbrüchen<br />
(insbesondere bei Pratau und Seegrehna sowie bei Heyrothsberge an der Elbeumflut)<br />
sowie Steuerungsmaßnahmen (Öffnung des Pretziener Wehres am 15.08.2002, Flutung des<br />
Havelschlauches und der Havelpolder nach Öffnen des Wehres Neuwerben am 20.08.2002)<br />
einen bedeutenden Einfluss auf die Wassergüte der Elbe.<br />
Eine wassergütewirtschaftlich bedeutsame Abweichung von den Normalverhältnissen wurde<br />
im Rahmen des SMP für die abfiltrierbaren Stoffe, den Sauerstoff, den TOC, die Schwermetalle,<br />
verschiedene organische Verbindungen und die bakteriologischen Kenngrößen festgestellt.<br />
Im Einzelnen wurden folgende Ergebnisse ermittelt:<br />
Wie bei jedem Hochwasser war für die abfiltrierbaren Stoffe ein erheblicher Anstieg zu<br />
verzeichnen. Dabei trat in der Elbe an den Messstellen Wittenberg (WB) und Magdeburg (MD)<br />
ein unterschiedlicher Verlauf auf. In Wittenberg war erwartungsgemäß mit dem Ansteigen des<br />
Hochwassers eine Zunahme der abfiltrierbaren Stoffe mit einem Maximum von 160 mg/l am<br />
18.08.02 kurz vor Erreichen des Hochwasserscheitels zu beobachten. In Magdeburg traten<br />
durch den Einfluss der Mulde, deren Hochwasserscheitel die Elbe schon am 15.08.02 erreichte,<br />
die höchsten Werte mit maximal 54,5 mg/l bereits zu Beginn des SMP auf. Auffällig waren die<br />
in Magdeburg im Vergleich zu Wittenberg deutlich niedrigeren Gehalte an abfiltrierbaren<br />
Stoffen. Diese standen offensichtlich im Zusammenhang mit Deichbrüchen und Steuerungsmaßnahmen<br />
an der Elbe auf der Fließstrecke von Wittenberg bis Magdeburg, die zu einer Ablagerung<br />
von Feststoffen auf den überfluteten Flächen führten. In der Mulde war zu Beginn des<br />
SMP am 16.08.02 der Hochwasserscheitel bereits vorüber. Aus diesem Grund ist davon auszugehen,<br />
dass mit dem durchgeführten Untersuchungsprogramm die Maximalbelastung nicht<br />
erfasst wurde. Für die abfiltrierbaren Stoffe wurden in der Mulde am 16.08.02 trotz des langsam<br />
abnehmenden Wasserstandes noch 140 mg/l gemessen. Danach gingen die Gehalte bis zum<br />
23.08.02 wieder auf Normalwerte von weniger als 10 mg/l zurück.<br />
Für den Sauerstoffgehalt war in der Mittleren Elbe im Land Sachsen-Anhalt zeitweise eine<br />
angespannte Situation zu verzeichnen. Die minimalen Sauerstoffgehalte lagen bei 4,5 mg/l am<br />
21.08.02 in Magdeburg und bei 5,3 mg/l am 23.08.02 in Wittenberg und damit deutlich unter<br />
dem Minimalwert des Jahres 2001 von 8,2 mg/l. Dies war bedingt durch den Ausfall von Kläranlagen,<br />
den Eintrag organischer Schadstoffe von überfluteten Flächen, Zersetzungs- und<br />
Abbauprozesse in den überfluteten Bereichen, Nitrifikationsprozesse und einen starken Rückgang<br />
der Algenkonzentration (Chlorophyll-a) und damit des biogenen Sauerstoffeintrages.<br />
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