Tagungsband - UFZ
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’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />
Schadstoff- und Flussgebietsmanagement im Muldesystem - Eine<br />
Konsequenz des Augusthochwassers 2002<br />
Arndt Knöchel<br />
Universität Hamburg, Institut für Anorganische und Angewandte Chemie, Martin-Luther-King-Platz 6,<br />
20146 Hamburg Tel 040/42838-3982, Fax 040/42838-2893, knoechel@chemie.uni-hamburg.de<br />
Die großen Flutkatastrophen der letzten Jahre an Oder, Weichsel und Elbe sind durch sogen.<br />
Genuatiefs ausgelöst worden. Diese entstehen, wenn hochliegende Kaltluft Tiefdrucksysteme<br />
nach Süden ablenkt, diese sich im überdurchschnittlich erwärmten Golf von Genua stark mit<br />
Energie und Wasserdampf aufladen, in dieser Form nach Norden wandern und sich nach<br />
entsprechender Abkühlung in den Mittelgebirgen Zentraleuropas abregnen. Klimaforscher<br />
sagen als Folge der Erwärmung der Atmosphäre eine Intensivierung und ein häufigeres<br />
Auftreten dieser an sich bekannten Sommerwetterlage voraus. Die besonders betroffenen<br />
Staaten Deutschland, Polen und Tschechien müssen sich darauf einstellen. Entsprechende dringend<br />
notwendigen Vorsorgemaßnahmen dürfen sich aber nicht nur auf die Beherrschung der zu<br />
erwartenden Hochwasserwellen konzentrieren, sondern müssen speziell im Muldesystem auch<br />
die Konsequenzen für die dort in großer Zahl vorhandenen Schadstoffquellen im Auge haben.<br />
Es ist beispielsweise nicht akzeptabel, wenn im Havelland große bereitgestellte Überflutungsflächen<br />
für die Elbe bei Flutung durch stark schadstoffhaltige Flutsedimente so geschädigt<br />
werden, dass die dauerhafte Nutzung gefährdet ist.<br />
Die notwendig gewordenen Verwertungseinschränkungen für Milch in Niedersachsen, Monate<br />
nach der Elbeflut und jüngst für Aale aus der Unterelbe verdeutlichen die Gefährdungen, sie<br />
weisen auf eine länderüberschreitende, gesamtdeutsche Verantwortung hin.<br />
Zur Abwehr und Beherrschung dieser Gefahren ist speziell für die Mulde ein Flussgebietsmanagement<br />
unter Einbeziehung und Berücksichtigung der großen Schadstoffquellen erforderlich,<br />
d.h. das hydrologische Flussmanagement muß durch ein darauf abgestimmtes Schad-stoffmanagement<br />
ergänzt werden.<br />
In Tabelle 1 sind die hauptsächlichen Schadstoffquellen im Muldesystem nach Typen zusammengefasst:<br />
Tabelle 1:<br />
Bedeutungsvolle Arten von Schadstoffquellen im Muldesystem<br />
Bergwerke<br />
Metalle, Arsen<br />
Halden Metalle, Arsen<br />
Tailings<br />
Metalle, Arsen<br />
Teiche Metalle, Arsen, Organik<br />
Deponien<br />
Metalle, Arsen, Organik<br />
Kontaminierte Grundwässer Metalle, Arsen, Organik,<br />
Industriebetriebe<br />
Metalle, Metallorganyle, Organik<br />
Kontaminierte Flächen Metalle, Arsen, Organik<br />
Nicht zuletzt als Folge derartiger, in beträchtlicher Zahl vorhandener Quellen sind die Sedimente<br />
der Mulde in hohem Maße kontaminiert, wie das in Abb. 1 dargestellte Beispiel unserer<br />
Untersuchungen von Anfang der 90 er Jahre und die Vorträge dieser Tagung zeigen..<br />
Etwa ab 1995 sind dank intensiver Förderung durch das BMBF für wichtige Quellentypen innovative<br />
Sicherungssysteme konzipiert worden, die durchweg das Ziel haben, die Quellen nach-<br />
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