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Tagungsband - UFZ

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’Schadstoffbelastung nach dem Augusthochwasser 2002 - Ergebnisse und Forschungsbedarf’<br />

Tab. 1: Belastung von Sedimenten mit Schwermetallen und As im Muldensystem<br />

I geo -Klasse<br />

(nach Müller 1979)<br />

4<br />

stark belastet<br />

5<br />

stark bis<br />

übermäßig<br />

belastet<br />

6<br />

übermäßig belastet<br />

7<br />

extrem belastet<br />

Freiberger Mulde Cu As, Pb, Zn, Cd<br />

Zwickauer Mulde Pb, Cu As, Zn U Cd<br />

Vereinigte Mulde U Pb As, Hg, Zn Cd<br />

Entsprechend hoch waren auch die Konzentrationen dieser Elemente im Schweb, dessen Gehalt<br />

in Abhängigkeit von der konkreten Situation zwischen 1 -10 mg/L und 10 - 50 mg/L variierte.<br />

Im Wasser überschritten die Elemente Mn (ständig) und Arsen (vereinzelt in Problembereichen)<br />

die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung.<br />

Besondere Problemabschnitte wurden in der<br />

• Freiberger Mulde<br />

im Bereich der Bergbau- und Verhüttungsregion Freiberg für As, Cd, Pb, Zn, Cu,<br />

• Zwickauer Mulde<br />

im Bereich des Uranerzbergbaus und der Uranerzaufbereitung (Aue, Niederschlema, Hartenstein)<br />

und der Uranerzaufbereitungsanlage Crossen für die Elemente As und U sowie<br />

• Vereinigten Mulde<br />

im Bereich der Chemieregion um Bitterfeld für Hg und Zinnorganyle<br />

ermittelt.<br />

Räumliche Beziehung, Korrespondenz lagerstättentypischer Elementassoziationen und multivariate<br />

Statistik ermöglichen den Nachweis von vier vorherrschenden Einflußfaktoren:<br />

Faktor 1: anthropogen mineralisierte Abwässer aus dem kommunalen und industriellen Bereich<br />

(Cl, SO4, HCO3, K, Na, Ca, Mg, pH im Wasser)<br />

Faktor 2: Buntmetallbergbau und -verhüttung<br />

(Pb, Zn, Cd, As, Cu im Sediment; Pb, Zn, Cd, As im Wasser)<br />

Faktor 3: Urangewinnung, Nickelverhüttung, weitere gewerbliche Einleiter<br />

(U, Ni, Cr, Co, Cu im Sediment; Ni, As im Wasser)<br />

Faktor 4: Fe-, Mn-, Co-Auswaschung aus versauerten Waldgebieten<br />

(Mn, Co, Fe, As im Sediment, Mn im Wasser)<br />

Der Haupteintrag des Bergbaus erfolgte und erfolgt punktuell und diffus noch langzeitig über<br />

Abschlags- und Flutungswässer der Gruben, Wässer aus stillgelegten Stolln, aus Tailinghalden<br />

und Schlammteichen sowie aus Bergehalden und kontaminierten Flächen.<br />

Im Zeitraum vom 12. zum 13. August 2002 kam es im Erzgebirge zu einer extremen Niederschlagssituation,<br />

wobei Extremniederschlagsmengen von ca. 200 mm und mehr auftraten. Die<br />

Wasserstände und Durchflüsse an allen Fließgewässern des Muldesystems stiegen extrem<br />

schnell an. In der Freiberger und Zwickauer Mulde wurden die Scheitelwasserstände am 13.<br />

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