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Tagungsband - UFZ

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<strong>Tagungsband</strong> Statusseminar des BMBF-Ad-hoc-Verbundprojektes in Freiberg, 27.-29.08.2003<br />

Eintrags- und Verteilungspfade mit jeweiligen Transferfaktoren werden ermittelt. Aus hiesiger<br />

Sicht wäre die Immobilisierung von belasteten Sedimenten elbaufwärts eine grundlegende<br />

Maßnahme zur Minimierung des Belastungsrisikos, ohne die alle nachgeordneten Minimierungsbestrebungen<br />

letztlich an Effektivität verlören.<br />

4 Vorläufige Ergebnisse und Hypothesen<br />

Heu und Grassilage sind - abhängig vom Erntevorgang - häufig höher belastet als Weidegras.<br />

Es ist eine Tendenz erkennbar, dass Flächen, wo länger Wasser steht, höher belastet sind als<br />

höher gelegene. Aufgrund des hohen Verdünnungseffektes sowie des Tideeinflusses sind<br />

Vordeichsflächen flussabwärts vom Wehr Geesthacht nach bisherigem Erkenntnisstand nicht<br />

als gefährdet zu betrachten. Es wird angenommen, dass Dioxine als lipophile Schadstoffe im<br />

Zuge der Laktation ausgeschieden werden: Es ist die Tendenz erkennbar, dass Fleisch laktierender<br />

Kühe geringer belastet ist als solches nicht laktierender Tiere. Die Belastung des Fleisches<br />

von Lämmern aus dem Vordeichsgelände gegenüber Lämmern von Referenzflächen ist<br />

vergleichsweise höher als die von adulten Tieren aus beiden Regionen. Eine Korrelation<br />

zwischen Belastung von Futtermitteln und Milch ist erkennbar. Obwohl Dioxin nicht durch die<br />

Wurzel der Pflanzen aufgenommen wird, konnte festgestellt werden, dass es durch Abwaschen<br />

nicht vom Gras zu entfernen war. Vermutung: der lipophile Stoff lagert sich in der Cuticula der<br />

Halme ein.<br />

Bei der Untersuchung von Fisch ist zwischen den standorttreuen Brassen und Barschen sowie<br />

Aalen zu unterscheiden. Fetthaltige Aale sind in der Regel höher belastet als Weißfische. Ein<br />

Kongenerenvergleich gibt Aufschluss über den Ort der Exposition. Bei Lebensmittel liefernden<br />

Tieren sind bei einer Risikoabschätzung neben dem Alter der Tiere die Laktation und der<br />

Gesundheitsstatus zu berücksichtigen (In einer Schafherde mit nordischer Bradsot wurden<br />

erhöhte Dioxinwerte festgestellt.) Besonderes Augenmerk ist auf Blänkenwasser zu richten.<br />

Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Um Klimaeinflüsse zu relativieren, könnte<br />

an eine erneute Untersuhung bestimmter Parameter im kommenden Jahr gedacht werden.<br />

Als Zwischenbilanz kann gesagt werden, dass bei Lebensmitteln tierischer Herkunft im<br />

elbnahen Bereich Dioxinbelastungen teilweise über der normalen Hintergrundbelastung<br />

vorliegen, dass nach dem Elbehochwasser vom August 2002 jedoch nur in wenigen Ausnahmefällen<br />

Grenzwertüberschreitungen festgestellt worden sind. Bis ein abschließendes Nutzungskonzept<br />

aufgrund des Agrarmanagementprojektes durch die Landwirtschaftskammer Hannover<br />

vorgestellt wird, ist durch geeignete Maßnahmen, z.B. Monitorings, Lebensmittelsicherheit zu<br />

gewährleisten. Dabei ist aus hiesiger Sicht eine enge länderübergreifende Zusammenarbeit und<br />

ein Erfahrungsaustausch der Elbanrainer-Behörden an zu streben.<br />

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